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Audio: Antenne Brandenburg | 05.06.2024 | Birgit Raddatz | Quelle: picture alliance/blickwinkel/A. Jagel

Ernteausfälle

Brandenburg sagt Obstbauern wegen Frostschäden rund drei Millionen Euro zu

Das Land Brandenburg will die Obstbauern in diesem Jahr mit rund drei Millionen Euro unterstützen, Grund sind zu erwartende Ernteausfälle. Das erklärte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Grüne) am Mittwoch im Landwirtschaftsausschuss des Landtags.

Die Brandenburger Obstbauern erwarten wegen eines Kälteeinbruchs im April erhebliche Ernteausfälle bei vielen Obstsorten, wie Äpfeln, Birnen, Kirschen oder Pfirsichen. Teilweise sei fast die komplette Ernte verloren, hieß es Ende Mai.

Massive Ernteausfälle nach Frost

Brandenburger Obstbauern hoffen auf finanzielle Hilfen vom Land

Die Brandenburger Obstbauern befürchten dramatische Ernteausfälle in diesem Jahr. Frost im April hat bei einigen Bauern fast alle Blüten zerstört. Die Landwirte hoffen nun auf Hilfen vom Land - wie schon einmal in der Vergangenheit. Von Simon Wenzel

Weitere Gelder sollen im kommenden Jahr fließen

Der Gartenbauverband schätzt die entstehenden Schäden auf insgesamt zehn bis vierzehn Millionen Euro. Vogel stellte deshalb weitere Hilfsgelder im kommenden Jahr in Aussicht, deren Höhe aber noch nicht klar ist.

Vogel sagte, er werde beim Finanzministerium eine außerplanmäßige Ausgabe beantragen, um zunächst einmal noch in diesem Jahr Abschlagszahlungen an betroffene Betriebe zu ermöglichen. Die Liquidität der Obstbauernbetriebe solle erhalten bleiben.

Bereits vor rund zwei Wochen hatte es ein Treffen zwischen Bauernvertretern, Ministerpräsident Woidke (SPD) und Landwirtschaftsminister Vogel gegeben, in dem es um die Entschädigungszahlungen ging. Das Land will die Hilfen ähnlich wie 2019 verteilen, auch da hatte es bereits Entschädigungen nach Ernteausfällen gegeben, abgerufen wurden nach Angaben des Ministeriums damals rund 1,7 Millionen Euro.

Vogel fordert Investitionen in Beregnungssysteme von Bauern

Neben den Hilfszahlungen hält Vogel es allerdings auch für notwendig, dass künftig am Frostschutz gearbeitet wird. Er brachte Bewässerungssysteme auf den Obstplantagen ins Gespräch, mit Beregnungsanlagen, deren Wasservorrat sich aus Teichen speisen soll. Vogel forderte deshalb eine Investitionsbereitschaft bei den Betrieben. Das Land könne nicht alle fünf Jahre Gelder zur Hilfe bereitstellen, so der Minister. "Wir sind auf dem Weg, eine Lösung im akuten Fall zu finden, aber auch eine Dauerlösung", sagte er.

Die von Vogel ins Gespräch gebrachten Beregnungssysteme sind keine neue Maßnahme: Das Konzept funktioniert so, dass die Strahlen feiner Wassertropfen gefrieren und damit die Blütenknospen in einen schützenden Eismantel hüllen. Allerdings sind nicht alle Experten davon überzeugt, dass diese der tagelangen Kälte im April standgehalten hätten.

Der Schatzmeister des Gartenbauverbands Berlin-Brandenburg, Jürgen Jacobs, hatte beispielsweise Ende Mai dem rbb gesagt, bei zu niedrigen Temperaturen würden die Frostschutzberegnungssysteme häufig nicht mehr wirken. Laut dem Gartenbauverband sind derzeit nur wenige solcher Systeme im Land im Einsatz.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.06.2004, 19:00 Uhr

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