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Video: rbb24 Abendschau | 17.06.2024 | Agnes Sundermeyer | Quelle: picture alliance/dpa/P.Zinken

Weniger Gewinn

Berliner Wasserbetriebe erhöhen Wasserpreise ab 2027

Immer mehr Geld wird für Leitungsnetze, Klärwerke und Personal gebraucht. Der Gewinn der Wasserbetriebe ist deshalb kleiner als im Jahr zuvor. Der Trend soll anhalten, die benötigten Investitionen ab 2027 auf Verbraucher umgelegt werden.

Die Berliner Wasserbetriebe haben im vergangenen Jahr deutlich weniger Gewinn gemacht. Der Jahresüberschuss sank um 46,4 Millionen Euro auf 219,9 Millionen Euro. Das Unternehmen bekräftigte aber, dass die Preise für die Kunden bis einschließlich 2026 zunächst stabil bleiben.

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Viel Regen in 2023 sorgt für hohen Wasserstand

Das vergangene Jahr war in Berlin mit im Schnitt mehr als 700 Litern pro Quadratmeter überdurchschnittlich regenreich. Im Vergleich zum langjährigen Mittel war das den Angaben zufolge ein Plus von gut einem Drittel.

Der Vorstandschef der Berliner Wasserbetriebe Christoph Donner sieht aber keine Trendwende. "Die Grundwasserstände sind 30 Zentimeter höher als 2022", sagte Donner am Montag bei der Vorstellung seines Jahresberichts - und überall höher als im Mittel der vorigen drei Jahre. Aber: "Es bleibt dabei, dass wir drei weitere Jahre wie 2023 bräuchten, um die Grundwasserstände wieder auf das vorige Niveau zu heben."

Der Trinkwasserverkauf ist mit 211 Millionen Kubikmetern leicht gesunken (2022: 215,5 Millionen), die Abwassermenge aber deutlich gestiegen. Sie nahm auf 265 Millionen Kubikmeter zu (2022: 248 Millionen). Laut Donner bleibt sorgsamer Umgang mit Wasser deshalb wichtig, genauso wie Investitionen in eine bessere Abwassereinigung.

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Wasserbetriebe rechnen mit erheblich steigenden Kosten

Die Investitionen in das Leitungsnetz vor allem aber in die Klärwerke erreichten mit 474 Millionen Euro einen Höchststand, so das Unternehmen. In diesem und im kommenden Jahr werde mit mehr als 600 Millionen Euro das Niveau noch einmal erhöht. Gleichzeitig seien Kosten für Material und Personal gestiegen. Wie andere Unternehmen auch bekämen die Wasserbetriebe steigende Zinsen zu spüren.

Vor diesem Hintergrund erklärte Vorstandschef Donner, dass ab 2027 die Wasserpreise erhöht werden müssten, "damit wir auch weiterhin in die Infrastruktur investieren können". Donner kündigte an, dass eine Arbeitsgruppe bis Jahresende Vorschläge für Gebührenerhöhungen ab 2027 vorlegen wird.

Höhere Wasserpreise - auch für Investitionen aufgrund des sich ändernden Wasserhaushalts

Donner sagte im rbb zur Begründung möglicher Preiserhöhungen, dass die zwei großen Themen "Wachstum" und "Innovation" diese Investitionen nötig machten. Donner erklärte: "Berlin wächst, wir haben eine Infrastruktur die von den letzten Generationen schon enorm ausgebaut worden ist. Und jetzt Richtung Klimawandel bauen wir um - Richtung künstlicher Speicherbecken." Zudem müsse darüber hinaus auch investiert werden - etwa in die Erneuerung der Leitungen und zukünftig auch in Richtung Schwammstadt.

Die zuletzt mehrfach auch größeren Pannen nach Rohrbrüchen verteidigte Donner und erklärte, gemessen am Umfang des Netzes seien diese Ausfälle verhältnismäßig. Für Trink- und Abwasser seien unterhalb Berlins rund 20.000 Kilometer Leitungen verbaut: "Dass da an einigen Stellen nach einigen 50 bis 100 Jahren, auch mal was passiert wie am Kaiserdamm oder an der Sonnenallee, gehört fast dazu." Die Berliner Wasserbetriebe seien hier in einer ganz niedrigen Schadensquote im Vergleich zu anderen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 17.06.2024, 19:30 Uhr

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