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Audio: rbb24 Inforadio | 25.07.2024 | Jan Menzel | Quelle: Picture Alliance/Jochen Eckel

Jahresbericht des BBU

Wohnungsunternehmer-Verband: "Mieten in Berlin ist günstig"

Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen hält die Miete in Berlin für günstig - auch wenn die Wahrnehmung eine andere sei. Besonders Neuvermietungen über private Immobilienportale würden das Bild verzerren.

Berlin hat nach Auffassung des Verbands Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) kein gravierendes Mieten- sondern ein Neubau-Problem. "Mieten in Berlin ist günstig", sagte BBU-Vorstand Maren Kern am Donnerstag bei der Vorstellung des Jahresberichts ihres Verbands. Kern sprach allerdings davon, dass die "Wahrnehmung" vielfach eine andere sei.

Der Verband führte das darauf zurück, dass vor allem auf die Angebotsmieten, nämlich für Neuvermietungen, insbesondere bei privaten Immobilienportalen geschaut werde. Das würde das Bild jedoch "verzerren" und "Ängste schüren".

Wohnungsmarkt

Mieten in Berliner Speckgürtel regional am stärksten gestiegen

In Berlin zahlen Mieter im Schnitt weniger als in anderen deutschen Metropolen. Eine NDR-Datenrecherche zeigt: Trotz hoher Mietanstiege bei Neuvermietungen steigen die Mieten nicht so stark wie in manchen Gemeinden im Speckgürtel.

Berlin deutlich günstiger als München

Der BBU verwies hingegen auf die Zahlen der Volkszählung Zensus. Danach liegen die 2022 ermittelten Durchschnittswerte der Nettokaltmiete in Berlin bei 7,67 Euro pro Quadratmeter. In München liege der Preis mit 12,89 Euro deutlich darüber.

Der BBU betonte außerdem, dass in der bayrischen Landeshauptstadt mehr als die Hälfte der Mieter mehr als 8 Euro pro Quadratmeter für die Miete aufbringen müsse. In Berlin sei das Bild ein deutlich anderes. Hier lägen die Mieten für 70 Prozent der Haushalte unter der Marke von 8 Euro. Dabei handle es sich allerdings um Bestandsmieten.

Bei Neuvermietungen würden in den gängigen Immobilienportalen Mietpreise von 11,54 pro Quadratmeter aufgerufen, räumte Kern ein. Sie verwies darauf, dass rund drei Viertel der BBU-Mitgliedsunternehmen nicht auf diesen Portalen inseriere. Die BBU biete auch deutlich günstiger Wohnungen an.

Wohnpolitik

Berliner Senat plant Prüfstelle gegen Mietwucher

Neubau-Investitionen eingebrochen

Laut Kern ist aktuell nicht die Mietenentwicklung die drängendste Herausforderung auf dem Berliner Wohnungsmarkt, sondern der immer stärkere Abwärtstrend beim Neubau. "Da müssen wir bedauerlicherweise feststellen, dass wir eine Talfahrt haben", so die BBU-Chefin. So seien die Neubau-Investitionen 2023 real um 18 Prozent eingebrochen. Den Unternehmen machten insbesondere die gestiegenen Baukosten zu schaffen. Außerdem seien Millionenbeträge notwendig, um die Wohnungsbestände energetisch zu sanieren.

Der BBU erwartet für das kommenden Jahr einen regelrechten Einbruch bei den Fertigstellungen. 2025 würden demnach nur noch 4.486 Wohnungen schlüsselfertig übergeben. In diesem Jahr sollen es noch 7.139 sein.

Sendung: rbb24 Inforadio, 25.07.2024, 12:20Uhr

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