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Audio: rbb 88,8 | 09.07.2024 | Natascha Gutschmidt | Quelle: dpa/Bildagentur-online

Berliner U-Bahn

Auslieferung neuer Züge für Linien U1 und U3 verzögert sich bis 2025

Die Züge auf den Berliner U-Bahn-Linien 1 bis 4 sind in die Jahre gekommen. Genau darum sollten auch schon längst neue Wagen auf den Gleisen rollen. Aber die Auslieferung verzögert sich weiter - bis 2025.

Ausgefallene Züge, fehlende Wagen: Auf den Berliner U-Bahnlinien U1 und U3 sorgen die ausbleibenden neuen Wagen für große Lücken im Linienverkehr. Nach Angaben der BVG verzögert sich die Auslieferung der ersten bestellten Züge mindestens noch bis März 2025.

Fahrgäste der U1 und U3 müssen also noch rund ein knappes Jahr Geduld haben, bis Besserung zu erwarten ist. Die schon lange bestellten neuen Züge für die Linien mit dem etwas schmaleren Profil sollen nach aktueller Planung nun erst Ende März 2025 eingesetzt werden, antworteten Senat und die Verkehrsbetriebe BVG auf eine Anfrage der Grünen [pardok.parlament-berlin.de].

Schon seit einiger Zeit komme es zwischen Warschauer Straße und Wittenbergplatz sowie Heidelberger Platz und Freie Universität "zu sehr hohen Auslastungen und Überfüllungen", räumt der Senat ein. "Die Überauslastungen treten dabei nicht zwingend nur in den Spitzenzeiten, sondern vielmehr zu unterschiedlichen Tageszeiten auf."

Veraltete Züge

U-Bahn-Takt muss womöglich auf mehreren Linien runtergefahren werden

Nach Angaben der Berliner Verkehrbetriebe (BVG) ist die Situation zurzeit auf nahezu allen U-Bahn-Linien angespannt. Laut Mitteilung vom Montag fürchtet die BVG, dass auf einigen Linien Fahrpläne ausgedünnt und Züge verkürzt werden müssen.

Tausende ausgefallene Kilometer Monat für Monat

Weil es zu wenig Wagen für die schmaleren Bahnen (Kleinprofil) der Linien U1 bis U4 gibt, fahren oft deutlich kürzere Züge, die dann überfüllt sind.

Wie groß das Problem ist, zeigen auch Zahlen zu sogenannten Nutzzugkilometern, also zurückgelegten Strecken der Züge und Wagen. Im Jahr 2022 fielen bei den beiden Linien U1 und U3 monatlich mehrere Hundert "Nutzzugkilometer" aus. Anfang des Sommers 2023 waren es schon mal rund 3.000 oder rund 4.000 ausgefallene Kilometer pro Monat. In den folgenden Monaten bis 2024 kamen dann bei der U1 knapp 5.000 fehlende Kilometer zusammen und ein Mal sogar rund 8.000 Kilometer, bei der U3 waren es 11.000, 12.000 und im vergangenen Oktober mehr als 16.000 Kilometer Ausfall. Zum Teil waren allerdings auch Ausfälle im Nahverkehr wegen Warnstreiks zu verzeichnen.

Manche der Züge sind der BVG zufolge seit rund 60 Jahren im Einsatz. Wegen rechtlicher Auseinandersetzungen rund um die Ausschreibung für neue Fahrzeuge hatte sich zunächst die Bestellung der neuen Baureihe JK lange verzögert. Dann führten Lieferschwierigkeiten beim Hersteller Stadler zu einer deutlich verspäteten Auslieferung der ersten Testzüge.

Sendung: rbb 88,8, 9.7.2024, 14 Uhr

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