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Video: rbb24 Abendschau | 18.08.2024 | Studiogespräch mit Franziska Giffey | Quelle: dpa

Leerstehendes Kongresszentrum

Internationaler Wettbewerb zum ICC soll noch in diesem Jahr starten

Das ICC an der Messe Berlin wird seit Jahren nur noch sporadisch genutzt. Nun soll es zum Leben erweckt werden. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey macht sich für den Erhalt des Gebäudes stark - und sieht nun Fortschritte.

Der internationale Wettbewerb für die Gestaltung des seit langem leerstehenden ehemaligen Internationalen Congress Centrums (ICC) am Berliner Funkturm soll noch in diesem Jahr starten. Das kündigte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) in der rbb24 Abendschau an.

Nach ihren Vorstellungen soll durch den Umbau ein "Berliner Centre Pompidou" entstehen. Das 1977 in Paris eröffnete Centre Pompidou ist das Kunst- und Kulturzentrum der französischen Hauptstadt. Es beherbergt unter anderem ein Museum für Moderne Kunst und eine Bibliothek.

Senatssitzung am Dienstag

Wirtschaftssenator Schwarz will ICC zum Kulturzentrum machen

Schadstoffgutachten vor Veröffentlichung

Laut Giffey soll in Kürze erstmals das umfassende Schadstoffgutachten zum ICC veröffentlicht werden. Auch die Machbarkeitsstudie für das Kongresszentrum und das angrenzende Areal solle zeitnah gemeinsam mit dem Senat für Stadtentwicklung öffentlich gemacht werden. "Das ist die Grundlage dafür, dass wir in den internationalen Wettbewerb noch in diesem Jahr in die Ausschreibung gehen können", so Giffey: "Wir werden international die besten Architekten, die besten Investoren aufrufen, sich zu beteiligen an einem Konzept für das ICC."

Das seit 2019 unter Denkmalschutz stehende Gebäude zählte einmal zu den größten Kongresszentren der Welt. Es wird seit Jahren nur noch sporadisch genutzt. Giffey macht sich seit Langem dafür stark, das Gebäude nicht abzuschreiben. Der schwarz-rote Senat hatte im September 2023 beschlossen, einen internationalen Wettbewerb zu starten. Er rechnet mit Gesamtkosten von 1,6 Millionen Euro.

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Im vergangenen Jahr feierte die Messe Berlin ihr hundertjähriges Jubiläum - und das Ende der Pandemie. Nun ist der Kalender wieder voll, das Geschäft brummt. Doch die sorglosen Jahre sind vorbei, der Messe stehen große Herausforderungen bevor. Von S. Schöbel

Möglicher Umzug der Messe nach Tempelhof unklar

Die Wirtschaftssenatorin dämpfte derweil die Erwartungen, dass die Berliner Messe in absehbarer Zeit einen neuen Standort auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof erhält. Inwieweit die Messe bei der Entwicklung des Flughafen-Geländes eine Rolle spielen kann, müsse erst einmal geprüft werden, sagte Giffey, die auch stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Messe Berlin ist. "Fakt ist: Die Messe am Standort Funkturm ist erfolgreich. Sie ist wieder da nach der Pandemie. Wir sind ausgebucht und wir laufen mit einer Buchung bis ins Jahr 2032."

Im Zuge des Masterplans für die Sanierung der Messe würden in diesem und nächsten Jahr 70 Millionen Euro am bisherigen Standort investiert. "Der Standort ist an einigen Stellen sanierungsbedürftig", sagte Giffey. "Er ist aber auch ein ganz wichtiger Wirtschaftsfaktor schon heute für die Stadt." Jeder Umsatzeuro, der dort erwirtschaftet werde, rentiere sich für die Stadt mit einer Stadtrendite von 1:6. Wichtig sei es, diesen Ort nicht zu gefährden.

Die Entwickler des Euref-Campus in Schöneberg hatten Ende Juni vorgeschlagen, die veralteten Messehallen am Funkturm teilweise abzureißen und das landeseigene Grundstück mit Wohnungen zu bebauen - und dafür dann in den Tempelhofer Hangars und vor allem auf dem Vorfeld ein neues, zeitgemäßes Messezentrum zu errichten.

Sendung: rbb24 Abendschau, 18.08.2024, 19.30 Uhr

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