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Audio: Antenne Brandenburg | 03.09.2024 | Sabine Tzitschke | Quelle: dpa/Boris Roessler

Tierseuchen in Brandenburg

Blauzungenkrankheit und West-Nil-Fieber bedrohen Nutztiere

Tierseuchen wie die Blauzungenkrankheit und die West-Nil-Fieber breiten sich in Brandenburg aus. Betroffen sind vor allem Rinder und Pferde. Für den Menschen besteht keine Gefahr, jedoch sind Impfungen bei Tieren empfohlen.

In Brandenburg verbreiten sich aktuell diverse Tiersuchen. Betroffen sind Pferde, Rinder und weiterhin Wildschweine und Bienenvölker. In den Landkreisen Oder-Spree sowie im Barnim ist die Blauzungenkrankheit ausgebrochen. Das melden der Landkreis Barnim bzw. das Tierseuchen- Informationssystem des zuständigen Friedrich-Löffler-Institutes. Betroffen ist aktuell ein Rinderbestand mit 18 Rindern.

Der Erreger wird durch Gnitzen, also kleine Mücken, übertragen. Auch Schafe können sich infizieren, häufig mit Todesfolge. Bisher ist jedoch keine Schafsbefall gemeldet. Veterinäre empfehlen, alle Wiederkäuer in der Region schnell zu impfen. Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich. Nach Angaben des Pressesprechers des Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, Gabriel Hesse, können Fleisch, Milch und Milchprodukte von betroffenen Rindern, Schafen sowie Ziegen bedenkenlos verzehrt werden.

Übertragung durch Stechmücken

Erste West-Nil-Virus-Infektion in Deutschland erfasst

Infektionen mit dem West-Nil-Virus gibt es in Berlin und Brandenburg bislang vor allem bei Pferden und Vögeln. Experten erwarten aber zunehmend auch Infektionen bei Menschen - wie nun bei einer Frau aus Sachsen.

Pferde im Barnim mit Virus infiziert

Aus dem Barnim wird ebenfalls die weitere Verbreitung des West-Nil-Fiebers gemeldet. Hier sind drei Pferdebestände von drei bis 25 Pferden betroffen. Zwei Pferde mussten eingeschläfert werden. In den letzten vier Wochen wurde auch ein Befall eines Pferdes in Oberhavel sowie eines Flamingos in Cottbus gemeldet. Das West-Nil-Virus (WNV) trifft meist Wildvögel, kann aber auch auf den Menschen überspringen.

Menschen sind dann jedoch "Fehlwirte", das heißt, bei ihnen ist die Konzentration des Virus zu gering, um eine Übertragung auszulösen. Sprecher Gabriel Hesse erklärt: "Eine Infektion verläuft meist symptomlos. Bei etwa jedem Fünften kommt es zu einer Erkrankung mit grippeähnlichen Beschwerden." Auch infizierte Pferde können die Krankheit nicht an andere Pferde oder Menschen weitergeben. Stattdessen wird das Virus über Stechmücken und zwischen Wildvögeln übertragen.

Die ersten Fälle von WNV-Infektionen in Deutschland wurden 2018 bei Vögeln nachgewiesen. Seitdem hat sich das Virus insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern weiter ausgebreitet. Der größte Teil der infizierten Tiere (über 90 Prozent) stammt aus den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg. Im Landkreis Barnim wurde das Virus erstmalig 2022 bei einem Vogel nachgewiesen.

Tierseuche in Brandenburg

Sperrzonen für Afrikanische Schweinepest um 2.000 Quadratkilometer reduziert

Fälle der afrikanischen Wildschweinpest in der Uckermark

Eine weitere Seuche, die afrikanische Wildschweinpest, ist weiterhin in Brandenburg präsent. Die Kreisverwaltung Uckermark gab bekannt, dass zum 3. September die Pest bei 146 Wildschweinen amtlich nachgewiesen wurde. Auch danach wurden mehr als 20 Kadaver in der Nähe von Schwedt geborgen.

Im Februar dieses Jahres wurde die Sperrzone für den Kampf gegen die Seuche weiter reduziert, da die Maßnahme des Landes erfolgreich die Zahl der Infektionen eingedämmt hatten. Die Verwaltung plant nun die Maßnahmen in der Sperrzone wieder zu verschärfen.

Nicht nur Säugetiere sind in Brandenburg von Seuchen betroffen. Unter Bienen verbreitet sich noch immer die Amerikanische Faulbrut. Das Tierseuchen-Informationssystem meldete in den letzten vier Wochen zwölf Fälle von befallenden Bienenvölkern aus den Landkreisen Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin und Teltow-Fläming. Der rbb hatte bereits im Mai und August dieses Jahres über Ausbrüche in Berlin, Märkisch-Oderland und in Oranienburg berichtet. Sprecher Gabriel Hesse erklärte, dass der Honig von befallenen Völkern für den Menschen nicht gesundheitsschädlich sei und verzehrt werden dürfe.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.09.2024, 21:00 Uhr

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