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Audio: radioeins vom rbb | 10.10.2024 | Michael Mellinger | Quelle: Picture Alliance/Jochen Eckel

Geringerer Verbrauch, höhere Grenzwerte

Wasserverband vertagt Entscheidung über künftigen Tesla-Wasservertrag

Im Streit um das Abwasser der Tesla-Fabrik in Grünheide ist eine Einigung am Mittwoch vertagt worden. Der Wasservertrag sollte erneuert werden - Tesla soll weniger Wasser bekommen, bei dafür höheren Grenzwerten. Weiterverhandelt wird im Dezember.

Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) hat seine Entscheidung über Änderungen am Wasservertrag mit Tesla vertagt. Bei der Versammlung am Mittwoch habe man einstimmig beschlossen, den entsprechenden Entwurf des amerikanischen E-Autobauers zunächst von der Kommunalaufsicht des Landkreises Märkisch-Oderland rechtlich prüfen zu lassen, teilte WSE am Abend mit.

Grundsätzlich sei man aber optimistisch, dass der Entwurf den Weg zu einem Kompromiss ebnen könne, teilte die stellvertretende Vorsitzende der Verbandsversammlung, Elke Stadeler, mit. Man werde sich nach erfolgter Prüfung wieder am 4. Dezember mit dem Entwurf beschäftigen.

Nach Kritik von Bürgerinitiative

Untere Wasserbehörde bewertet den Grundwasserschutz bei Tesla als ausreichend

Die Kritik ist nicht neu: Tesla würde mit seiner Fabrik dem Grundwasser schaden, befürchten Initiativen und Aktivisten. Der Autobauer sieht das anders. Auch die Kontrollbehörde bewertet den Schutz nun als ausreichend.

Stillstand des Werkes drohte

Tesla will den Wasservertrag ändern und darin erhöhte Grenzwerte beim Abwasser festschreiben. So soll der Einleitgrenzwert bei biologischem Sauerstoff von 300 auf 400 mg/l erhöht und der Grenzwert bei Stickstoff gesamt von 50 auf 100 mg/l verdoppelt werden. Bei dem Abwasserparameter refraktärer Phosphor haben sich die Verhandlungsparteien zudem auf eine Definition eines verbindlichen Messverfahrens geeinigt. Monatelang haben der WSE-Vorstand und Tesla dazu hinter verschlossenen Türen verhandelt.

In der Vergangenheit hatte der US-Elektroautobauer diese Werte wiederholt überschritten. Der WSE hatte daraufhin mit einem Entsorgungs-Stopp gedroht, was faktisch einen Stillstand des Werks in Grünheide bedeuten würde.

Tesla: "Keine Sonderbehandlung"

"Unser Abwasser ist heute wie kommunales Sanitärabwasser und entsprechend ist es absolut gerechtfertigt, dass diese Parameter dem üblichen Vergleich im WSE-Verbandsgebiet angepasst werden", sagte Tesla-Projektmanagerin Theresa Eggle dem rbb. Es handele sich dabei um keine Sonderbehandlung, so die Projektmanagerin.

Tesla habe seinen Wasserverbrauch über die vergangenen Jahre deutlich gesenkt, sagte Eggle weiter. Das Unternehmen sei in der Lage, dem WSE Trinkwassermengen zurückgegeben. "Insgesamt haben wir ein Jahr gerungen und jetzt einen kompromissfähigen Erschließungsvertrag mit den Bürgermeistern erzielt."

Sendung: radioeins vom rbb, 10.10.2024, 8:30 Uhr

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