Metallbauunternehmen aus Eberswalde ist Zukunftspreis-Finalist
Zwölf Unternehmen aus Brandenburg sind für den Zukunftspreis nominiert. Eines davon baut in Eberswalde Metallteile für die Wind- und Solarindustrie – und will mit einer eigenen Kreation von der Solarpflicht für Parkplätze profitieren.
Die drei Industrie- und Handelskammern des Landes Brandenburg vergeben am Freitag in Schönefeld (Dahme-Spreewald) den Zukunftspreis 2024. Mehr als 100 Unternehmen hatten sich darauf beworben. Unter den zwölf Finalisten steht auch das Eberswalder Metallbauunternehmen Umetec, das seit genau 20 Jahren besteht und sich auf die Wind- und Solarindustrie spezialisiert hat.
"Mein Mann und ich haben ein großes Herz für die erneuerbaren Energien und haben damit gestartet mit Kunden in der Windkraft, dann auch im Solarbereich", sagte Geschäftsführerin Alexandre Walter dem rbb. Das Unternehmen sei ohne Investoren und organisch gewachsen und sei auch Zulieferer für die Bahn.
Die Koalitionsverhandlungen von SPD und BSW in Brandenburg gehen in die entscheidende Phase. Der amtierende Wirtschaftsminister Jörg Steinbach will in einer neuen Regierung nicht dabei sein - wegen Differenzen mit dem BSW.
Tausende Beschäftigte in der Brandenburger Metallindustrie
In ihrer Branche sei sehr wichtig, dass die Aufträge schnell abgewickelt werden, so Walter. "Wir wissen, dass große Konzerne, besonders die, die bei uns kaufen, schon ein Zeitproblem haben", so Walter. Eine Windkraftanlage müsse beispielsweise pünktlich an seinem Standort stehen. Deswegen müsse das Unternehmen auch manchmal Lieferungen in nur wenigen Stunden organisieren. "Wir haben schon Teile zum Kunden mit dem Taxi gebracht."
In Brandenburg umfasst die Metallindustrie laut Angaben der Wirtschaftsförderung über 2.500 Betriebe mit rund 37.000 Beschäftigten. Barnim und die Kreisstadt Eberswalde gehören zu den Hotspots der Metallindustrie in der Region.
Das Eberswalder Unternehmen soll trotz negativer Wirtschaftslage im Land weiterwachsen: "Wir haben dieses Jahr fast drei Millionen in neue Maschinen und in die Erweiterung einer Halle investiert - wirklich antizyklisch", sagte Umetec-Geschäftsführerin Walter. Sie sehe gerade im Bereich der erneuerbaren Energien eine große Zukunft und wolle weiterhin damit Geld verdienen.
Brandenburgs Regierungskoalition will den Ausbau von Solarenergie vorantreiben und plant Änderungen in der Bauordnung: Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden sollen künftig Pflicht sein. Bei Privateigentümern setzt man weiterhin auf Freiwilligkeit.
Elf weitere Unternehmen nominiert
Seit der Änderung der Brandenburger Bauordnung Anfang Juni gilt eine Solarpflicht für große gewerbliche sowie öffentliche Neubauten, Dachsanierungen und Parkplätze mit mehr als 35 Stellplätzen. Das Eberswalder Unternehmen stellt seit einiger Zeit ein sogenanntes Solar-Carport-System mit Stahlgerüst her. "Die solare Baupflicht gibt uns einen Kundenkreis an die Hand, der für uns interessant ist: Öffentlicher Dienst, Supermärkte … Jeder, der eine bestimmte Anzahl an Parkplätzen hat, muss nach dieser solaren Baupflicht eine bestimmte Menge an Ladestationen mit regenerativen Energien nachweisen", sagte Umetec-Projektleiter Martin Mack.
Weitere elf Unternehmen stehen im Finale des Zukunftspreises Brandenburg. Nominiert sind unter anderem die Tischlerei und Bestattungshaus Beelitz (Potsdam-Mittelmark), das Hotel Paulinenhof aus Bad Belzig und der Lieferdienst KostKutscher aus Schwedt (Uckermark). Der Zukunftspreis wird seit zehn Jahren vergeben und würdigt besondere unternehmerische Leistungen in der Mark.