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Finanzielle Probleme
Die ersten Mitarbeitenden des finanziell angeschlagenen Universitätsklinikums Ruppin-Brandenburg in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) haben am Montag ihre Kündigungen erhalten. Betroffen seien die vier Beschäftigten der Fachklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, sagte Klinik-Geschäftsführer Alexander Lottis am Montag. Zudem werde der Chefarzt der Fachabteilung zum Jahresende ausscheiden.
Die Fachklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie wird aus Kostengründen zum Monatsende geschlossen. Ein Großteil der Leistungen könne entweder durch die neue Kopfklinik am Uniklinikum oder durch die niedergelassenen Ärzte in der Region abgesichert werden, sagte Lottis weiter.
Ebenfalls wird sich das Krankenhaus in Neuruppin vom Großteil der 30 Stationshilfen trennen. Ihre Stellen werden nach Angaben der Klinikleitung ab dem nächsten Jahr nicht mehr durch die Kassen finanziert, sofern sie sich nicht weiterqualifizieren. Dazu sei aber nur eine Stationshilfe bereit gewesen, hieß es.
Bis Mitte Januar soll klar sein, welche weiteren Mitarbeiter und wie viele das Krankenhaus insgesamt aus Spargründen noch verlassen müssen. Das Sanierungskonzept spricht von 100 Stellen. Das Klinikum in Neuruppin ist finanziell angeschlagen und macht Millionen-Defizite. Träger ist der Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Er unterstützt das Uniklinikum im kommenden Jahr mit einer weiteren Finanzspritze von neun Millionen Euro.
Damit das Krankenhaus wieder schwarze Zahlen schreibt, braucht es außerdem jährlich rund 20.000 stationäre Behandlungen, ein Plus von 3.000 Fällen im Vergleich zu heute.
Lottis zeigte sich optimistisch, diese Zahlen zu erreichen - durch mehr Werbung, eine Steigerung der Attraktivität des Krankenhauses für Behandlungen und einer Erweiterung des Leistungsspektrums. So sollen etwa die Onkologie und Orthopädie ausgebaut werden.
Die Neuruppiner Pro Klinik Holding GmbH – ein Unternehmensverbund – hat nach eigenen Angaben insgesamt rund 2.700 Beschäftigte. Bereits 2023 hieß es, dass zwei Fachabteilungen geschlossen werden – die Kliniken für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und für Hals-Nasen-Ohrenerkrankungen. Danach wurde ein Rettungsplan mit dem Landkreis als Träger vereinbart und die Schließung für 2024 zunächst verhindert.
Sendung: Antenne Brandenburg, 17.12.2024, 8 Uhr
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