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Tarifkonflikt
Mit einer kürzeren Tariflaufzeit und 13,6 Prozent mehr Gehalt will die BVG die Beschäftigten im Tarifstreit überzeugen. Dennoch könnte es zeitnah zu weiteren Streiks kommen - bis Freitag entscheidet die Belegschaft.
Hinweis: Dieser Beitrag wird nicht mehr fortgeschrieben. Verdi hat am Freitag zu weiteren Warnstreiks am 19. und 20. März aufgerufen. Alles Weitere dazu finden Sie hier.
Im Tarifstreit zwischen BVG und Verdi könnte es noch vor der nächsten Verhandlungsrunde einen erneuten Warnstreik geben. Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt deutete am Donnerstag in einem Podcast-Interview an, dass es vor der Runde am Freitag kommender Woche zu weiteren Streiks kommen könnte, um den Druck auf die BVG zu erhöhen.
Die BVG hatte am Mittwoch ein neues Angebot vorgelegt. Anschließend rief die Gewerkschaft die Beschäftigten dazu auf, über das vorgelegte Tarifangebot sowie weitere Streiks abzustimmen. An diesem Freitag werde das Ergebnis verkündet, hatte Arndt dem rbb gesagt.
Im gewerkschaftsnahen Podcast "Die Betriebsstörung" antwortete Arndt nun auf die Frage, ob es dann in der kommenden Woche zu erneuten Warnstreiks komme, wenn die Beschäftigten die Frage bejahten, mit den Worten: "Davon ist auszugehen."
Der Tarifkonflikt bei der BVG ist bereits in der fünften Tarifrunde, auch da konnte keine Einigung erzielt werden. Die Arbeitgeberseite habe das eigene Angebot erneut nachgebessert, teilte die BVG am Mittwochabend mit. Die Gewerkschaft nahm das nach eigenen Angaben allerdings nur mäßig begeistert auf.
Der Vorschlag der BVG sehe eine Laufzeit von 24 statt 30 Monaten vor, sowie rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres 240 Euro zusätzlich pro Monat, heißt es von der BVG. Weitere 135 Euro soll es demnach ab März des kommenden Jahres geben. Das entspreche einer Erhöhung von insgesamt 13,6 Prozent. Zuvor hatte die BVG bereits ein Angebot mit einer durchschnittlichen Lohnerhöhung von 17,6 Prozent vorgelegt, allerdings mit einer Tariflaufzeit von vier Jahren. Dies lehnte Verdi strikt ab.
Beim Weihnachtsgeld biete die BVG hingegen aufgrund der kürzeren Laufzeit nur noch 200 statt 300 Euro zusätzlich, teilte sie mit. Keine Änderungen gebe es bei den Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulagen, ebenso wenig bei der Schichtzulage. Hier biete die BVG weiterhin jeweils 225 und 130 Euro.
Nähergekommen seien sich beide Seiten beim Thema Arbeitszeit, teilte die BVG weiter mit. Mitarbeitende könnten auf freiwilliger Basis im Rahmen eines bereits bestehenden Wahlmodells die Regelarbeitszeit von 37,5 Stunden pro Woche auf bis zu 39 Stunden erhöhen und damit bis zu 4,7 Prozent mehr Lohn erhalten.
"Wir sind den hohen Forderungen der Gewerkschaft erneut deutlich entgegengekommen und sind am Limit unserer finanziellen Möglichkeiten", teilte BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe mit. "Die Grundlagen für einen sehr guten Abschluss in der nächsten
Runde sind gelegt."
Die Gewerkschaft forderte eigentlich 750 Euro mehr pro Monat und höhere Beträge bei den Zulagen. Außerdem will sie nur eine Laufzeit von 12 Monaten. Die nächste Gesprächsrunde ist für kommende Woche Freitag angesetzt.
Für den Fall, dass es dann keinen Abschluss geben sollte, hat Verdi-Verhandlungsführer Arndt eine Urabstimmung über unbefristete Streiks in Aussicht gestellt. Kürzere Warnstreiks sind bis dahin ebenfalls möglich. Bisher hatte Verdi nach jeder Runde die eigenen Mitglieder über das weitere Vorgehen befragt. Bereits zwei Mal gab es Warnstreiks, die weite Teile des Berliner Nahverkehrs lahmlegten.
Sendung: Radioeins, 13.03.2025, 7 Uhr