Rekordsumme in Deutschland
Für so viel Geld ist in Deutschland noch nie ein Gemälde versteigert worden: 20 Millionen Euro brachte das "Selbstbildnis gelb-rosa" von Max Beckmann am Donnerstag bei einer Auktion ein. Gleichwohl hatte das Aktionshaus mit noch mehr Geld gerechnet.
Das Gemälde "Selbstbildnis gelb-rosa" von Max Beckmann ist am Donnerstagabend in Berlin für 20 Millionen Euro versteigert worden. Damit ist es das teuerste je in der Bundesrepublik versteigerte Kunstwerk. Das Gemälde gilt als Meisterwerk des deutschen Expressionismus und war bislang in Privatbesitz. Nach rbb-Informationen wurde das Bild von einer Schweizer Sammlung erstanden.
Diese Versteigerung löst Beckmanns "Die Ägypterin" als teuerstes hierzulande versteigertes Kunstwerk ab, dieses wurde 2018 für 5,5 Millionen Euro verkauft. Der Auktionserlös für das "Selbstbildnis gelb-rosa" übertraf jedoch nicht den im Voraus geschätzten Wert von 20 bis 30 Millionen Euro.
Die Versteigerung hatte bei 13 Millionen begonnen und erreichte nach dreieinhalb Minuten weitgehend in siebenstelligen Schritten das höchste Gebot für die Bieternummer 469 aus dem Saal. Mit den Nebenkosten, dem so genannten Aufgeld, sind nach Angaben des Auktionshauses 23,2 Millionen Euro zu zahlen.
Beckmann malte das nun verkaufte Werk 1943 im niederländischen Exil, wohin er nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland geflohen war. Er schenkte es seiner Frau Mathilde, die es bis zu ihrem Tod 1986 behielt. Anschließend war es Teil einer Schweizer Sammlung, die Öffentlichkeit bekam es erst in den 90er Jahren wieder zu sehen.
Der 1884 geborene Maler gilt als einer der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts, der Wert seiner Kunstwerke explodierte in den vergangenen Jahrzehnten. Sein Gemälde "Hölle der Vögel", das zu seinen wichtigsten Anti-Nazi-Statements zählt, wurde 2017 bei Christie's in London für damals 41 Millionen Euro versteigert - nie zuvor wurde so viel für ein Kunstwerk des deutschen Expressionismus bezahlt. Beckmann starb 1950 in New York.
Sendung: rbb24 , 01.12.2022, 21:45 Uhr
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