Berliner Museen
Rund 20 geraubte Kunstwerke, die sich bisher in Deutschland befanden, werden in Kürze an nigerianische Behörden übergeben. Es handelt sich um Stücke, die 1897 aus dem Königspalast von Benin entwendet worden waren. Viele davon lagerten in Berlin.
Die ersten sogenannten Benin-Bronzen aus Deutschland werden am Sonntag an ihren Herkunftsort Nigeria zurückgebracht.
Die insgesamt 20 Objekte werden in Benin City im Beisein von Außenministerin Annalena Baerbock und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (beide Bündnis90/Die Grünen) übergeben, wie am Freitag mitgeteilt wurde. Die Exponate kommen aus Museen in Berlin, aber auch aus Köln, Stuttgart und Hamburg.
Die Rückgabe basiert auf Verhandlungen, die das Auswärtige Amt und Roth seit vergangenem Jahr mit nigerianischen Vertreterinnen und Vertretern führten. Anfang Juli unterzeichneten Politiker aus Deutschland und Nigeria eine Absichtserklärung zur Rückgabe der Kunstwerke.
Weitere Rückgaben sollen folgen. Viele der "Benin-Bronzen" werden allerdings als Dauerleihgaben in Deutschland bleiben.
Die britische Armee hatte 1897 den Königspalast in Benin im heutigen Nigeria eingenommen, ihn mitsamt seiner Hofkunstwerke ausgeplündert und niedergebrannt. Die geraubten Kunstwerke werden als "Benin-Bronzen" bezeichnet. Es handelt sich um ein Ensemble von rund 3.000 Skulpturen und anderen teils jahrhundertealten Objekten, von denen sich allein in Deutschland rund 1.000 befinden.
Sendung: rbb24 Abendschau, 16.12.2022, 19:30 Uhr
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