Dauerausstellung wird erweitert
Die Zitadelle Spandau in Berlin erweitert ihre Dauerausstellung mit entsorgten Denkmälern um zwei Bronzestatuen von der Neuen Reichskanzlei Adolf Hitlers.
Die beiden Pferde-Skulpturen standen von 1939 bis 1943 an der Gartenseite der Reichskanzlei und stammen vom NS-Bildhauer Josef Thorak (1889-1952), wie Museumsleiterin Urte Evert am Dienstag in Berlin sagte.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges tauchten die Pferde den Angaben zufolge auf einem Militärgelände der Sowjetarmee bei Eberswalde (Barnim) wieder auf. Seit 1989 galten sie als verschollen. 2015 wurden die Statuen bei einem Geschäftsmann im rheinland-pfälzischen Bad Dürkheim entdeckt. Nach einem Rechtsstreit gingen sie 2021 in den Besitz der Bundesrepublik über.
Evert betonte, es gehe nicht darum, Nazi-Kunst salonfähig zu machen. Die Statuen trügen auch keine Embleme, wie etwa ein Hakenkreuz. Neben den Exponaten finden sich Medienstationen, die über die Geschichte der Pferde wie auch des Künstlers aufklären sollen. Die Statuen sind etwa 310 Zentimeter hoch wie lang sowie 150 Zentimeter breit.
Die Dauerausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" in der Zitadelle zeigt nach Museumsangaben Denkmäler von 1849 bis 1986. Zu den bedeutendsten Ausstellungsstücken gehören das 1898 bis 1901 errichtete Denkmalensemble der Siegesallee mit seinen brandenburgisch-preußischen Herrschern, der nationalsozialistisch geprägte "Zehnkämpfer" von Arno Breker und der Kopf des monumentalen, 1970 am heutigen Platz der Vereinten Nationen in Friedrichshain enthüllten Lenin-Denkmals.
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