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Quelle: AP/Ariana Cubillos

Benefizkonzert mit der Deutschen Oper

Junge Musiker aus der Ukraine spielen in der Berliner Gedächtniskirche

Im Youth Symphony Orchestra versammeln sich die besten jungen Musiker der Ukraine - der Krieg hat die Mitglieder über viele Länder zerstreut. Am Montag spielen die Nachwuchsmusiker gemeinsam mit Teilen des Orchesters der Deutschen Oper ein Benefizkonzert in Berlin. von Maria Ossowski

Sie spielen seit 2016 zusammen, die jungen Musikerinnen und Musiker aus der Ukraine, zwischen 12 und 22 Jahre alt. Das Konzert in der Gedächtniskirche nennen sie "Wilni - Die Freien". Sie sind für die Zeiten der Proben und der Konzerte frei vom Krieg, nicht frei von den Sorgen, denn alle haben Familien oder Freunde in der Ukraine.

Das Orchester ersetzt ein wenig die Familie für die Flötistin Darina Maczinska. "Wir sind alle Freunde und eine große Familie", sagt sie. "Wir treffen uns nicht nur, um miteinander zu spielen, denn wir haben alle die gleichen Erfahrungen. Zu Beginn des Krieges konnte ich zwei Wochen überhaupt nicht spielen, seelisch war das unmöglich. Wir teilen alle den gleichen Schmerz. Wir alle wissen, was es bedeutet, diese harten Zeiten durchzustehen."

Deutsche Oper unterstützt Hilfsprogramme

Das Orchester spielt wieder gemeinsam mit den Musikerinnen und Musikern der Deutschen Oper. Deutschlands größtes Opernhaus unterstützt Hilfsprogramme für die Ukraine und die jungen Studierenden tatkräftig. Der Geiger Daniel Draganov ist seit Kriegsbeginn besonders engagiert: "Einige fahren auch nach den Projekten zurück in die Ukraine, weil sie in Städten wohnen, wo es einigermaßen aushaltbar ist. Andere sind in Programmen an verschiedenen Musikhochschulen untergekommen in ganz Europa. Da sind welche dabei, die komplett augebombt wurden und nur mit einem Koffer herausgekommen. Es gibt sehr ergreifende Schicksale."

Manche der zwanzig Musikerinnen und Musiker, die in der Gedächtniskirche spielen, studieren im Ausland, andere müssen zurück in die Ukraine, das gilt für alle jungen Männer, die für das Konzert anreisen. Die Managerin Akeksandra Saitzewa: "Wir müssen für jedes Projekt eine extra Sondergenehmigung vom Kulturministerium holen. Dort sind sie uns sehr behilftlich und unterstützen uns in den offiziellen Belangen. Aber danach müssen die jungen Männer auch wieder zurückkehren, bzw. haben manche Studienplätze in Europa gefunden und können da bleiben.

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Einnahmen gehen an Jugendsinfonieorchester

In der Gedächtniskirche spielen Mitglieder des Orchesters Kammermusik, einstudiert mit den Profis der Deutschen Oper. Es erklingt Puccinis Trauermusik "Crisanthemi" und ein Auftragswerk, das die ukrainische Star-Dirigentin Oksana Lyniv den ukrainischen Komponisten Jewgenij Orkin hat schreiben lassen. Lyniv und der Generalmusikdirektor der Deutschen Oper, Sir Donald Runnicles, werden abwechselnd dirigieren. Das Konzert ist sehr gut besucht, und das ukrainische Jugendsinfonieorchester darf die gesamten Einnahmen behalten. Es sind Spenden.

"Die Einnahmen gehen komplett an das Jugendsinfonieorchester", verspricht Daniel Draganov. "Es ist uns auch gelungen, Spenden zu akquirieren, um die Kosten der jungen Musiker:innen abzudecken. Jeder Cent, der für Karten ausgegeben wurde oder wird, geht an das Jugendsinfonieorchester. Damit werden auch die ihre Projekte unterstützt, die im Moment für sie ein zentraler Halt sind, denn sie haben zum Teil ihre Familien nicht bei sich. Das Jugendsinfonieorchester ist für sie Heimat außerhalb der Heimat."

Sendung: rbbKultur, 04.03.2023, 08:00 Uhr

Beitrag von Maria Ossowski

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