Umzug in die Friedrichstraße?
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat sich positiv zum Vorschlag von Kultursenator Joe Chialo (CDU) geäußert, die Zentral- und Landesbibliothek Berlin im Quartier 207 anzusiedeln, in dem derzeit das Kaufhaus Galeries Lafayette untergebracht ist. Er kenne den Vorschlag und finde ihn "sehr spannend", sagte der Wegner dem rbb am Mittwoch.
Chialo bringe damit "in der Tat Bewegung in eine Debatte, die seit Jahren nicht vorangekommen ist", lobte der Regierende Bürgermeister. Gleichzeitig machte Wegner aber deutlich, dass sich die Überlegungen noch in einem sehr frühen Stadium befinden würden: "Nun muss geschaut und geprüft werden, ob und wie diese Idee realisiert werden kann."
Der Regierende Bürgermeister lenkt damit den Blick auf die Kosten eines möglichen Umzugs der Bibliothek in das Kaufhaus. Offiziell werden keine Kosten genannt, weder für eine mögliche Anmietung noch für einen etwaigen Kauf der Immobilie an der Friedrichstraße. In Koalitionskreisen wird allerdings davon ausgegangen, dass das Projekt eine finanzielle Dimension von mehr als einer halben Milliarde Euro hätte. Dieses Geld ist bisher weder im Doppelhaushalt für die kommenden Jahre noch in den längerfristigen Finanzplanungen enthalten.
Die beiden Standorte der ZLB am Blücherplatz in Kreuzberg und in der Breite Straße in Mitte sind zu klein geworden, die Gebäude marode. Es wird schon seit Jahrzehnten nach einer Alternative gesucht. Zunächst war ein Neubau geplant, das Projekt wurde aber wegen fehlender Mittel vom Senat auf Eis gelegt. Chialo erklärte nun, dass die Nutzung des bestehenden Gebäudes im Quartier 207 deutlich nachhaltiger sei und es schon ab 2026 zur Verfügung stünde. Laut Chialo zieht Galeries Lafayette im nächsten Jahr aus dem Quartier 207 aus.
Sendung: rbb24 Abendschau, 30.08.2023, 19:30 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen