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Video: rbb24 Abendschau | 29.08.2023 | Agnes Sundermeyer | Studiogast: Volker Heller | Quelle: dpa/Sebastian Gollnow

Berliner Zentral- und Landesbibliothek

Kultursenator Chialo schlägt Friedrichstraße als neuen ZLB-Standort vor

Der ehemalige Flughafen Tempelhof, das ICC oder ein Neubau: Seit Jahren wird in Berlin nach einem neuen Standort für die Zentral- und Landesbibliothek gesucht. Nun hat Kultursenator Chialo einen neuen Vorschlag: das Q207 in der Friedrichstraße.

Der Berliner Kultursenator Joe Chialo (CDU) hat einen neuen möglichen Standort für die Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) vorgeschlagen: das Quartier 207 an der Friedrichstraße, in dem unter anderem das Kaufhaus "Galeries Lafayette" untergebracht ist.

Chialo bezeichnete seinen Vorstoß im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses als "starkes Zeichen des Aufbruchs" für Berlin. "Der Ort bietet ideale Bedingungen für eine zeitgemäße Bibliothek in einer Millionenmetropole und das mitten im Herzen der Stadt", sagte der Kultursenator laut einer Mitteilung. Mit vier Unter- und sieben Obergeschossen mit einer Fläche von insgesamt 35.000 Quadratmetern habe das Gebäude die richtige Größe, obwohl das leicht über dem ermittelten Bedarf liege.

Marode Bibliotheken

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Chialo betonte in der Pressemitteilung, der Komplex sei schneller bezugsfertig und nachhaltiger als ein Neubau. Die Kosten des Vorschlags wurden bislang nicht diskutiert. Die Idee der alternativen Nutzung sei mit dem Eigentümer des Quartier 207, der Immobilienfirma Tishman Speyer, entwickelt worden. Der US-Investor hatte das Quartier 207 Anfang 2022 gekauft.

Im Ausschuss erwähnte Chialo, die "Galeries Lafayette" solle 2024 ausziehen. Laut der "Berliner Morgenpost" soll der Mietvertrag bis Ende 2024 laufen. Gespräche über einen neuen Vertrag mit dem französischen Einzelhändler mit Sitz in Paris seien schwierig. In der Vergangenheit wurde bereits mehrfach darüber spekuliert, ob das Unternehmen den Standort in Berlin aufgibt. Vom Unternehmen selbst habe es auf Anfrage zunächst keine Reaktion gegeben, so die Zeitung.

Der Generaldirektor der ZLB, Volker Heller, zeigte sich von der Idee für einen neuen Standort begeistert: "Das ist eine Jahrhundertchance für Berlin! Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin in der Friedrichstraße ist ein richtig guter Vorschlag." Das Quartier 207 erfülle die Anforderungen für die Nutzung der Räumlichkeiten voll und ganz. Das einzige Manko: "Lediglich die Außenmagazine der ZLB, derzeit im Westhafen, müssten weiter betrieben werden." Heller mahnte an, dass eine schnelle Lösung für die ZLB auch angesichts der übernutzten Infrastrukturen in den bisherigen Gebäuden dringend erforderlich sei.

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Neubau-Pläne auf Eis

In der Mitteilung der Kultursenatsverwaltung hieß es weiter, dass die beiden Standorte am Blücherplatz und in der Breiten Straße zu klein geworden seien, der bauliche Zustand marode und der Instandsetzungsbedarf riesig sei. Ursprünglich habe die Amerika-Gedenkbibliothek am Blücherplatz erweitert werden sollen, wofür sich der Senat 2018 auch ausgesprochen habe. Vergangenes Jahr sei das Projekt aus finanziellen Gründen auf Eis gelegt worden.

Die ZLB ist nach eigenen Angaben mit über 3,5 Millionen Medien und 1,5 Millionen Besuchen im Jahr die größte öffentliche Bibliothek Deutschlands. Seit 2015 ist verabredet, die beiden ZLB-Standorte zusammenzuführen. So wurden das seit langem leerstehende ICC oder auch der ehemalige Flughafen Tempelhof als neuer Standort erwogen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 28.08.2023, 19:30 Uhr

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