Mit 50.000 Euro dotiert
Der Schriftsteller Lutz Seiler ist mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet worden. Der 60-Jährige erhielt den mit 50.000 Euro dotierten Preis am Samstag in Darmstadt. Er habe "als Romancier und als Dichter zu seiner eigenen, unverwechselbaren Stimme gefunden, melancholisch, dringlich, aufrichtig, voll von wunderbaren Echos aus einer langen literarischen Tradition", hieß es von der Jury zur Begründung.
Vor allem auf Seilers episches Werk habe dessen Herkunft "tiefen Einfluss" ausgeübt. Der heute in Wilhelmshorst bei Potsdam sowie in der schwedischen Hauptstadt Stockholm lebende Autor arbeitete zunächst als Zimmermann und Maurer, bevor er sein Interesse für die Literatur entdeckte.
Später studierte Seiler Geschichte und Germanistik an der Martin-Luther-Universität in Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt. Seit 1994 wirkt er als Schriftsteller, sein erstes Werk erschien 1995. Seiler wurde zunächst vor allem durch Lyrik bekannt, später schrieb er auch Romane.
Seilers Gedichtbände sowie spätere Erzählungen und Romane erhielten bereits zahlreiche renommierte Preise, darunter 2014 den Deutschen Buchpreis für sein Romandebut "Kruso". 2020 erhielt er den Preis der Leipziger Buchmesse für "Stern 111".
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung vergibt den Georg-Büchner-Preis seit 1951 an Schriftsteller, deren Arbeit sie als herausragend bewertet. Die Ehrung gilt als eine der wichtigsten im deutschen Literaturbetrieb.
Finanziert wird der Preis gemeinsam von der Bundesregierung, der hessischen Landesregierung und der Stadt Darmstadt. Im vergangenen Jahr ging er an die Schriftstellerin, Schauspielerin und Theaterregisseurin Sevgi Özdamar.
Sendung: rbb Kulturradio, 04.11.2023, 07:45 Uhr
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