Friedrichstraße laut Zwischenbericht geeigneter Standort für ZLB
Das "Quartier 207" an der Friedrichstraße ist ein geeigneter Standort für die Zentral- und Landesbibliothek. Das hat laut Kultursenator Joe Chialo (CDU) ein Zwischenbericht der Berliner Immobilienmanagement GmbH (Bim) ergeben.
Es seien erfreuliche Nachrichten, so der Kultursenator. Rechtlich sei es laut dem Zwischenbericht zulässig, das Gebäude zu einer Bibliothek umzunutzen. Aus baufachlicher Sicht sei dies ebenfalls möglich. Auch wirtschaftlich sei der Ankauf des Gebäudes an der Friedrichstraße von erheblichem Vorteil gegenüber einem Bibliotheksneubau.
Ein Neubau für die ZLB in Kreuzberg war zuletzt vorgesehen gewesen, um ihre bisher zwei Standorte, Blücherplatz in Kreuzberg und Breite Straße in Mitte, unter einem Dach zusammenzubringen.
Kultursenator Chialo treibt den vorgeschlagenen Umzug der Berliner Zentral- und Landesbibliothek in die Friedrichstraße voran. Mit dem Besitzer des Quartiers 207, in dem noch die Galeries Lafayette Mieter sind, verhandelt er schon über einen Kaufpreis.
Noch keine Mittel im Haushalt
Chialo hofft nun nach eigenen Angaben auf parlamentarische Unterstützung, sprich Geld, um das Projekt stattdessen im "Quartier 207" an der Friedrichstraße auf den Weg zu bringen. Genauer wolle er nicht auf Zahlen eingehen, um die Verhandlungsposition nicht zu schwächen.
Bislang ist offen, wie eine Finanzierung des Gebäudeankaufs und -umbaus an der Friedrichstraße aussehen könnte. Im Haushalt sind keine Mittel dafür vorgesehen. Angesichts der angespannten Haushaltslage würden mehrere Finanzierungsmodelle eruiert, sagte Chialo, "auch unkonventionelle."
Nach jetzigem Stand lägen die Kosten für einen Neubau in Höhe von voraussichtlich 640 Millionen Euro aber deutlich über denen eines Erwerbs und Umbaus des "Quartiers 207", so der Senator. Der dafür genannte Betrag von 589 Millionen Euro könne noch um einen zweistelligen Millionenbetrag gesenkt werden.
Ein abschließender Bericht zu dem Standort an der Friedrichstraße wird am 6. Dezember erwartet. Der bisherige Nutzer des Gebäudes, das Kaufhaus Galeries Lafayette, will das Gebäude noch bis Ende nächsten Jahres nutzen. Die französische Kaufhauskette hat den Mietvertrag nicht darüber hinaus verlängert.