In der Berliner Luisenkirche am Gierkeplatz (Charlottenburg-Wilmersdorf) ist am Sonntag bei einem Festgottesdienst eine neue Orgel eingeweiht worden.
Der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein nannte die Orgel in seiner Predigt beim Gottesdienst die "Königin der Instrumente" und zugleich das "demokratischste Instrument", weil jeder Ton einzeln angesteuert werden müsse. Orgelmusik sei klar und sorge dennoch für "Rausch im besten Sinne", der anstecke.
Für die neue Orgel der niederländischen Orgelbaufirma Orgelmakerij Reil B.V. in Heerde hat der Orgelbauverein der Gemeinde den Angaben zufolge sieben Jahre "mit viel Einsatz und Herz" Geld gesammelt. Finanziert wurde das rund 845.000 Euro teure Instrument den Angaben zufolge unter anderem über Kollekten, Benefizkonzerte, Fördermitteln der Lottostiftung, einem Darlehen, Pfeifenpatenschaften und einer großzügigen Einzelspende.
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200.000 Euro fehlen noch
Für die Finanzierung fehlen nach Angaben der Gemeinde noch etwa 200.000 Euro. Gesucht werden deshalb weitere Menschen, die je nach Größe der rund 2.500 Orgelpfeifen eine ideelle Pfeifenpatenschaft von 75 bis 1.000 Euro übernehmen.
Die Vorgängerin der neuen Orgel, eine Walcker-Orgel, habe zuvor 60 Jahre lang ihren Dienst in der Kirche am Charlottenburger Gierkeplatz getan, hieß es. Sie wurde im Februar 2023 verkauft und ist heute in einer Kirche in Maly Saris in der Slowakei zu hören.
Die Luisenkirche ist mit 300 Jahren die älteste Kirche in Berlin-Charlottenburg. Sie wurde von 1712 bis 1716 als Stadt- und Parochialkirche in Form einer Emporenkirche auf der Grundfläche eines griechischen Kreuzes gebaut. Von 1823 bis 1826 gestaltete Karl-Friedrich Schinkel (1781-1841) den barocken Bau klassizistisch um.