Audio: Antenne Brandenburg | 14.03.2024 | Aline Anders-Lepsch | Quelle: picture alliance/ Heritage Images/ Fine Art Images
100. Todestag des Weltliteraten
Kafka-Festival in Cottbus gestartet
Im Juni jährt sich der Todestag Franz Kafkas zum 100. Mal. In ganz Europa findet deshalb an verschiedenen Orten ein Kafka-Festival statt. Am Donnerstag hat die Veranstaltungsreihe in Cottbus begonnen.
Er hat die deutsche Literatur so stark geprägt, dass sein Nachname zu einem Adjektiv geworden ist: Als kafkaesk werden Situationen beschrieben, die auf unergründliche Weise bedrohlich wirken.
Am 3. Juni 2024 jährt sich Franz Kafkas Todestag zum 100. Mal. In 23 verschiedenen Städten in ganz Europa findet in diesem Jahr deshalb das Kafka-Festival statt, darunter in Berlin, Paris, Prag, Wien - und auch in Cottbus. Am Donnerstag startet die Veranstaltungsreihe in der Lausitz offiziell.
Kathrin Verzino macht aus ihrer Begeisterung für den Literaten keinen Hehl. Die Vorsitzende des Fördervereins für das Jugendkulturzentrum "Gladhouse" hat die Veranstaltungsreihe in Cottbus organisiert. Bis Juli gibt es hier eine Filmvorführung, eine Buchpräsentation, ein Konzert und eine Kaffeetafel an Kafkas Geburtstag.
Wenn man etwas zu Kafka erfahren will, geht das am besten in diesem Jahr, sagt Verzino. Viele Leser müssten mit dem Stoff erst warm werden. "Kafka ist geheimnisvoll, ist düster", so die Fördervereinsvorsitzende. Kafka-Biograph Reiner Stach etwa nenne die Literatur "unwohnlich", erklärt Verzino. "Es dauert eine Weile, bis man Zugang findet", sagt sie. Dennoch ist auch 100 Jahre nach seinem Tod die Faszination für den Autor ungebrochen.
Verzinos Highlight bei den Cottbuser Veranstaltungen sind die Besuche des Biographen Reiner Stach. Mehrmals wird er in diesem Jahr in Cottbus sein. "Mit seinem Weltwissen über Kafka und trotzdem seinem unprätentiösen Auftreten und der Liebe auch auf die dümmste Frage zu Kafka eine Antwort zu geben", sagt Kathrin Verzino.
Das Festival will die typischen Themen von Kafka aufgreifen: Identität, Existenzangst, Absurdität der Bürokratie. Dass diese Themen auch heute noch aktuell wirken, habe weniger mit den Themen an sich zu tun, sagt Verzino. Auch habe Kafka die Themen nicht vorhergesehen. "Ich glaube, Kafka kannte sich sehr gut, war ein ausgezeichneter Beobachter, hat die Welt gesehen und wir Menschen haben uns gar nicht so sehr geändert. Deshalb kommt uns das so aktuell vor", so die Fördervereinsvorsitzende.