Chialo: Staatsbibliothek könnte auch in Galeries Lafayette unterkommen
Laut Kultursenator Joe Chialo (CDU) gibt es die Idee, in einem möglichen Gebäude der Zentral- und Landesbibliothek in der Friedrichstraße 76 zeitweise auch die Staatsbibliothek mit unterzubringen. Das bestätigte Chialo im Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Zuerst hatte der "Tagesspiegel Plus" [Bezahlinhalt, externer Link] darüber berichtet.
Finanzierung des Lafayette-Projekts laut Chialo "Herausforderung"
Es gebe keine Festlegung, so Chialo. Er sprach von einer Idee, die Staatbibliothek und damit auch den Bund für das Lafayette-Gebäude zu begeistern. Es werde an einer Finanzierung gearbeitet, um das Lafayette-Projekt möglich zu machen. Zu einem Abschluss sei man noch nicht gekommen. Chialo signalisierte zugleich, dass die Finanzierung eine große Herausforderung sei. Denn das Land Berlin müsse in diesem und in den kommenden Haushaltsjahren sparen.
Das Gebäude der Staatsbibliothek am Kulturforum wiederum muss saniert werden. In den momentanen Überlegungen geht es deshalb offenbar darum, auch Teile der Staatsbibliothek am Potsdamer Platz zeitweilig im Lafayette-Gebäude unterbringen. Der Eigentümer Tishman Speyer will das momentan als Kaufhaus genutzte Lafayette-Gebäude an der Friedrichstraße verkaufen. Im Gespräch ist auch, es für Büros zu nutzen.
Seit 28 Jahren können Kundinnen und Kunden in den Galeries Lafayette im Luxus schwelgen - zuletzt taten es aber immer weniger und deshalb schließt der Glaspalast in der Friedrichstraße. Nun wurde bekannt: Noch früher als geplant.
Bibliothek soll auch Entwicklungen in Friedrichstraße entgegenwirken
Chialo hatte die Idee, das Haus für die Zentral- und Landesbibliothek zu kaufen, bereits vergangenen Sommer vorgestellt. Für die ZLB wird ein neuer Standort gesucht, da sie mehr Platz braucht. Zudem geht es Chialo auch darum die Friedrichstraße zu beleben, die "in den letzten Jahren zunehmend verödet" sei.
Die Staatsbibliothek gehört zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die vom Bund und den Ländern finanziert wird. Statt während einer Sanierung in einen Interimsbau zu ziehen, so die Idee, könnte sie Flächen im Lafayette-Gebäude nutzen und dafür Miete zahlen. Die Überlegungen seien, sagte der Kultursenator, "nicht abschließend". Als Größenordnung für den Kauf des Lafayette-Gebäudes nannte er rund 580 Millionen Euro.