Im Lausitz-Festival 2024 soll die Region noch stärker sichtbar werden
Wie viel Lausitz steckt in diesem Jahr im Lausitz-Festival? Am Dienstag ist auf dem Cottbuser Flugplatzgelände das Programm für Cottbus und Umgebung vorgestellt worden.
Demnach werden vom 24. August bis 14. September an mehreren Orten in der Region unter anderem Konzerte und Theaterstücke aufgeführt, auch Ausstellungen und Lesungen sind geplant. Insgesamt sind rund 60 Veranstaltungen in zehn Sparten zu erleben, 25 davon finden in oder um Cottbus statt.
Eine davon ist eine theatralische Bootsfahrt auf dem Senftenberger See. Dabei setzen sich die Zuschauer mit der Gegenwart und Zukunft der Kohleregion Lausitz auseinander.
Ris weist auf bessere Verknüpfung mit der Region hin
Daniel Ris, der Intendant der Neuen Bühne Senftenberg und im künstlerischen Beirat des Festivals, sagt, dass das Festival in diesem Jahr besser mit der Region verknüpft ist. Die Auseinandersetzung mit dem Lausitz-Festival sei seit dem ersten Veranstaltungsjahr sehr intensiv gewesen, so Ris. "Aber ich glaube, dieser Prozess - was hat das Lausitz-Festival mit der Lausitz zu tun - ist, natürlich auch durch die mediale Aufmerksamkeit, die alles erfahren hat, nochmal deutlich beschleunigt worden."
Das Lausitz-Festival musste in der Vergangenheit viel Kritik einstecken. So wurden der Festival-Leitung Defizite bei der finanziellen Transparenz und der Einbindung der Region vorgeworfen. Es gebe zu wenig Lausitz auf und hinter der Bühne. Außerdem sei die länderübergreifende Veranstaltung in Brandenburg und Sachsen beim Publikum nicht erfolgreich und es werde zu viel Geld auszugeben, hieß es von Kritikern. Der Intendant des Lausitz-Festivals, Daniel Kühnel, wies die Kritik Ende 2023 zurück und sprach von einer Kampagne.
Bei der 2023er Ausgabe des Festivals waren 400 Künstler aus 30 Ländern in die Lausitz gekommen. Nach Angaben der Geschäftsführung hatte der Bund die Veranstaltung mit vier Millionen Euro unterstützt. Sachsen und Brandenburg hätten je 200.000 Euro beigesteuert. 100.000 Euro seien aus Eintrittsgeldern der 7.300 Besucher generiert worden, so die Geschäftsführung.
Nicht nur Daniel Ris, auch der Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD) sieht in diesem Jahr "ganz eindeutig" mehr Lausitz im Lausitz-Festival. "Erstens gab es schon immer ein Netzwerk und ein Netzwerk wächst von Jahr zu Jahr", so Schick. Er freue sich vor allem, dass die Kooperationen an den Veranstaltungsorten in der Lausitz gelebt werden, sagt er.
Nach Aussage von Festivalintendant Daniel Kühnel steckte schon immer viel Lausitz in dem Festival. Es habe sich von Anfang an mit Lausitzer Themen und Partnern beschäftigt. "Ich glaube, es gelingt uns jetzt - und das haben wir gelernt -, besser zu präsentieren, wieviel Lausitz darin ist."
Unter den Veranstaltungsorten sind auch in diesem Jahr Kirchen oder ein Schiff auf dem Senftenberger See - nicht unbedingt Orte, um viel Publikum anzuziehen. Für Festival-Intendant Kühnel ist das auch nicht das Hauptkriterium, denn es gebe eben auch kleine Theater oder Industriedenkmäler, in denen eben keine tausend Leute Platz hätten. Der Auftrag sei es, auch in Orte zu gehen, wo nicht immer etwas stattfindet. "Zu diesem Auftrag sollten wir stehen", so Kühnel.
Das Lausitz-Festival findet 2024 zum fünften Mal statt. Schirmherren sind die Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen, Dietmar Woidke (SPD) und Michael Kretschmer (CDU).