Ostprignitz-Ruppin: Kreistag beschließt Übernahme des Kurt Tucholsky Literaturmuseums

Kreistag beschließt Übernahme des Kurt Tucholsky Literaturmuseums

31.05.24 | 10:58 Uhr

Der Kreistag von Ostprignitz-Ruppin hat am Donnerstagabend die Übernahme des Kurt Tucholsky Literaturmuseum in Rheinsberg beschlossen. Damit nimmt das Gremium das von der Rheinsberger Stadtverordnetenversammlung verabschiedete Angebot zum Trägerwechsel an. Das Museum soll zum 1. Juni an den Landkreis übergehen.

Die Sammlung des deutschlandweit einmaligen Museums werde dem Landkreis zunächst als Leihgabe zur Verfügung gestellt, hieß es. Spätestens zum Jahresende soll sie an die Landkreisstiftung verkauft werden.

Streit statt Verhandlungen

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Eigentlich wollte der Landkreis Ostprignitz-Ruppin die Leitung des Kurt-Tucholsky-Literaturmuseums in Rheinsberg zum 1. April übernehmen. Doch das ist nicht mehr machbar; Stadt und Landkreis streiten, statt konstruktiv zu verhandeln. Von Björn Haase-Wendt

Rheinsbergs Bürgermeister Frank-Rudi Schwochow (BVB/Freie Wähler) hat nun eine Woche Zeit, die öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen der Stadt und dem Landkreis zu unterzeichnen.

"Ich hoffe sehr, dass dort die Vernunft schnell einkehrt und man diesen, glaube ich zum Wohle der Stadt, zum Wohle Kurt Tucholskys, des Museums und auch der Mitarbeiter guten Vorschlag aufgreift", sagte Ostprignitz-Ruppin-Landrat Ralf Reinhardt (SPD) nach der Kreistagsentscheidung.

Sollte die Vereinbarung nicht wie gefordert am Freitag kommender Woche unterzeichnet in der Kreisverwaltung eintreffen, geht der Kreistag laut gefasstem Beschluss davon aus, dass der Bürgermeister die Vereinbarung nicht abschließen will.

Sondersitzung in Rheinsberg

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Das Kurt Tucholsky-Literaturmuseum ist in Rheinsberg ein Besuchsmagnet. Nachdem die Stadt die wissenschaftliche Museumsleitung streichen will, wird seit Monaten über dessen Zukunft diskutiert und verhandelt – bislang ohne Erfolg. Nun gibt es Bewegung. Von Björn Haase-Wendt

Über mögliche Übernahme wird schon länger verhandelt

Rheinsbergs Bürgermeister verließ den Kreistag am Donnerstag allerdings vorzeitig und kritisierte, dass seine geforderten Nachbesserungen nicht beachtet wurden. Erst am Mittwoch hatten Stadt- und Landkreisvertreter nach wochenlanger Pause die Übernahmeverhandlungen fortgesetzt. Rheinsbergs Bürgermeister forderte dabei unter anderem ein künftiges Mitspracherecht für die Stadt und die Beauftragung eines Wertgutachtens für die Sammlung.

Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin und die Stadt Rheinsberg verhandeln seit gut einem halben Jahr zur Übernahme des Museums. Die Stadt hatte aufgrund von Sparmaßnahmen die wissenschaftliche Museumsleitung gestrichen und will sie in einer gemeinsamen Amtsleitung für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung bündeln. Kritiker befürchten aber, dass mit dem Wegfall der wissenschaftlichen Museumsleitung die fundierte Auseinandersetzung mit Tucholsky und seinen Werken ins Hintertreffen geraten könnte. Mit der Übernahme will der Landkreis Ostprignitz-Ruppin die Museumsleitung langfristig sichern.

Sendung: Antenne Brandenburg, 31.05.2024, 13:30 Uhr