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Audio: rbb24 Inforadio | 29.06.2024 | Simon Brauer | Quelle: imago images/Christian Grube

Konzertkritik | Beatsteaks in der Wuhlheide

Rockmusik für alle

Sieben Jahre lang mussten die Fans auf ein neues Album der Beatsteaks warten. Am Freitag hat die Berliner Rockband ihr neues Werk "Please" vorgestellt - mit einem außergewöhnlichen Record-Release-Konzert. Von Simon Brauer

Wenn eine Band ein neues Album veröffentlicht, gibt es manchmal - genau am Tag der Veröffentlichung - ein so genanntes Record-Release-Konzert: meist in kleinem Rahmen, exklusiv, mit all den neuen Songs, mit handverlesenen Fans und Gästen. Die Beatsteaks haben sich aber für den großen Rahmen entschieden und ihr neues Album "Please" am Freitag mit einem Konzert in der ausverkauften Freiluftbühne Wuhlheide in Berlin-Köpenick gefeiert.

Interview | Beatsteaks

"Ich kann es nicht nachvollziehen, wenn man ein Kreuz bei der falschen Partei macht"

Die Beatsteaks sind nach jahrelanger Pause zurück - und spielen gerade in ostdeutschen Jugendzentren. Was es mit dem ungewöhnlichen Tourauftakt auf sich hat, und warum die Band fast zerbrochen wäre, erzählen Bassist Torsten Scholz und Gitarrist Bernd Kurtzke.

Let's go!

Volle Energie ab dem ersten Ton: Wie immer wollten die Beatsteaks ihren Fans eine mitreißende Party liefern. Frontmann Arnim Teutoburg-Weiß, rockstarmäßig gekleidet mit rosa Mützchen und Skelett-Pulli, war ständig unterwegs auf der Bühne, rannte von ganz rechts nach ganz links und dann nach vorn zum Bühnenrand, um mit großen Bewegungen das Publikum zum Klatschen, Tanzen und Mitsingen zu animieren.

Das wäre gar nicht nötig gewesen, denn auch die 17.000 Fans waren fest entschlossen, diesen Konzertabend in ein rauschendes Fest zu verwandeln. Wann immer es eine kleine Lücke zwischen zwei Songs gab, sangen sie: "Beatsteaks, Beatsteaks!"

Kaum neue Songs beim Beatsteaks-Konzert

Eigentlich sollte mit dem Konzert die Veröffentlichung des neuen Albums "Please" gefeiert werden, aber so ganz schienen die Beatsteaks den Live-Qualitäten ihrer neuen Songs noch nicht zu trauen - denn während des zweistündigen Konzerts schafften es nur drei Stücke vom neuen Album auf die Setlist. Schade. Aber eine wilde Beatsteaks-Party lässt sich auch einfacher feiern mit all den Hits aus der fast 30-jährigen Bandgeschichte, darunter "Let Me In", "Hand In Hand" und "Hello Joe".

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Der Grantler hat heut' gute Laune

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Den Song "Don’t Care As Long As You Sing" nutzt Sänger Teutoburg-Weiß für eine politische Botschaft: "Wenn wir jetzt auch noch anfangen, nach rechts abzurücken und komplett den Verstand zu verlieren, dann dann wird diese Welt in zehn Jahren komplett im Arsch sein." Jeder müsse sich Gedanken machen, wie man dem Wahnsinn, "in dem wir uns befinden, entgegen treten und Widerstand leisten."

Beatsteaks-Konzert: Hits und fliegende Bierbecher

Neben der Wucht und der Kraft, die in allen Songs steckt, zeigen die Beatsteaks auch im Lauf des Konzerts, was für eine vielseitige Band sie nach all den Jahren geworfen sind: Punkrock, Pop und Disco, dazu Coversongs von Hildegard Knef und "Linie 1" - alles klingt hervorragend und die Fans können kaum anders als mitzutanzen, mitzusingen und vor Begeisterung halbvolle Bierbecher durch die Gegend zu werfen.

Das ist Rockmusik für alle! Auch ohne viele neue Songs haben die Beatsteaks mal wieder ihre Fans und auch sich glücklich gemacht.

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.06.2024, 07:55 Uhr

Beitrag von Simon Brauer

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