Protest gegen Umzäunung
Im Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg ist am Freitagabend mit einem Konzert der Rap-Crew "KIZ" gegen eine geplante Umzäunung protestiert worden.
Die Band stand nach Angaben des Veranstalters, Ruben Parra Neira, ab 18 Uhr auf der Bühne. Der "Tagesspiegel" hatte zuerst berichtet. Der Zeitung zufolge haben mehrere tausend Menschen das Gratis-Konzert gesehen. Am Freitag erschien auch das "Görlitzer Park" betitelte neue Album der Berliner Band.
Nach dem Konzert am Freitagabend meldete sich am Wochenende die Anwohner-Gruppe "Kreuzberg für alle" und übte Kritik. "Anwohner des Görlitzer Park verwehren sich gegen den übergriffigen 'Görlizaunfrei"-Protest', hieß es in der Mitteilung.
Die Gruppe begrüße die Idee, den Görlitzer Park nachts mit einem Zaun zu verschließen, um so gegen die Dealer- und Drogenproblematik im Kiez vorzugehen. "Was wir ablehnen, ist die Form des Protestes von der Gruppe Bizim Kiez & Co im sogenannten 'Görlizaunfrei'-Protest, der keinerlei Rücksicht auf die Interessen der Anwohner des Görlitzer Parks nimmt, die Natur hier zerstört und den Görlitzer Park als Müllhalde zurücklässt", hieß es mit Verweis auf Müll, der nach dem Event im Park zu sehen war.
Der Park gilt vor allem wegen des Drogenhandels als Kriminalitätsschwerpunkt. Die gesamte Parkanlage soll nach Plänen des Senats umzäunt werden, außerdem sollen mindestens 17 verschließbare Eingänge errichtet werden. Damit keine Drogen mehr im Park versteckt werden können, sollen zudem 40 zusätzliche Lampen errichtet und die bestehende Mauer entlang der Görlitzer Straße an insgesamt sechs Stellen durch Gitterstäbe ersetzt werden.
An dem Plan gibt Kritik; der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat gegen die Senatsumweltverwaltung Klage eingereicht.
Korrektur: In einer früheren Fassung dieses Beitrags hatten wir geschrieben, das Konzert habe im Rahmen der "Fête de la Musique" stattgefunden. Das war nicht der Fall - wir bitten um Entschuldigung für diesen Fehler.
Sendung: Fritz, 22.06.2024, 00:30 Uhr
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