Uckermark
Seit fast 60 Jahren schicken Kinder und Jugendliche ihre gezeichneten Werke nach Schwedt. In diesem Jahr gingen Bilder aus insgesamt 21 Ländern ein, die es in die Abschlussausstellung schaffen. Es könnte die letzte sein, da der Stadt das Geld fehlt.
Der Internationale Zeichenwettbewerb "Flow" in Schwedt (Uckermark) zählt zu den bedeutendsten Mal- und Zeichenwettbewerben in Deutschland. Jährlich schicken bis zu 2.000 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen vier bis 20 Jahren ihre künstlerischen Arbeiten nach Schwedt.
Der Wettbewerb findet in diesem Jahr zum 57. Mal statt und vielleicht sogar zum letzten Mal. Denn die Schwedter Stadtkasse muss mit einem großen Haushaltsloch rechnen. Damit kommen alle freiwilligen Aufgaben – auch der Internationale Zeichenwettbewerb - auf den Prüfstand. "Wenn ich einen Wunsch hätte, dann würde ich mir wünschen, dass wir den weiter in der Stadt behalten können", sagt die Fachbereichsleiterin für Kultur Andrea Schelhas.
Schelhas ist dieser Tage zu Gast in den Räumen des Internationalen Zeichenwettbewerbs. Dort bewertet eine Jury die eingereichten Bilder Individualität und Originalität, Technik oder Aussagen der Werke für die diesjährige Ausstellung. Genau 1.833 Arbeiten aus 21 Ländern sind in diesem Jahr in Schwedt eingegangen - beispielsweise aus Hong Kong oder der Ukraine. Das seien mehr als in den Jahren zuvor, sagt Wettbewerbs-Leiter Norbert Löhn. "Das zeigt ganz deutlich, dass wir die Corona-Krise glücklicherweise überstanden haben. Es ist nicht nur die Zahl, die beeindruckend ist, sondern auch die Qualität."
Zunehmend beschäftigen sich die jungen Künstler mit Umweltthemen. Aber auch Familie, Schule und Tiere stehen immer wieder im Mittelpunkt. Dabei gebe es keine vorgegeben Schwerpunkte. "Ich bin wirklich begeistert, mit welcher Akribie, auch teilweise sehr kritischen Themen sich die jungen Menschen auseinandersetzen", erklärt Andrea Schelhas. Sie würde gerne an dem Wettbewerb festhalten, auch weil er ihr zufolge in den vergangenen Jahren gewachsen ist und an Bedeutung gewonnen hat. "Ich sehe das schon so, dass das eben auch ein Bildungsauftrag damit verbunden ist."
Denn Generationen von Schwedtern und jungen Künstlern aus der ganzen Welt schickten ihre Mal- und Zeichenarbeiten nach Schwedt. Insgesamt 600 davon kommen jedes Jahr in die Ausstellung. Diese wird dann am 12. September an den Uckermärkischen Bühnen eröffnet. Ob es dann die letzte Ausstellung in Schwedt sein wird, darüber entscheiden dann die neugewählten Kommunalpolitiker in einer ihrer Stadtverordnetenversammlungen.
Sendung: Antnene Brandenburg, 11.06.2024, 15:10 Uhr
Mit Material von Riccardo Wittig
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