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Video: rbb24 Abendschau | 08.08.2024 | Viktoria Kleber | Quelle: dpa/Gateau

Grabung in Berlin-Mitte

Archäologen haben bereits 600.000 Fundstücke am Molkenmarkt ausgegraben

Tongefäße, Toiletten und ein Elektrizitätswerk - am Molkenmarkt in Berlin-Mitte werden seit Jahren Fundstücke aus verschiedenen zeitgeschichtlichen Epochen ausgebuddelt. Die Grabung gilt als derzeit größte innerhalb eines Stadtkerns in ganz Deutschland.

Bei den Ausgrabungen am Molkenmarkt in Berlin-Mitte haben Archäologen bislang schon rund 600.000 Fundstücke aus den vergangenen Jahrhunderten geborgen.

Wie die Stadtentwicklungsverwaltung am Donnerstag mitteilte, reichen die Funde von der Urgeschichte über die Zeit der Stadtgründung bis in die jüngste Vergangenheit. Die Auswertung werde noch einige Jahre dauern, sagte Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD).

Quelle: dpa/Gateau

Zu den Funden zählen Ofenkacheln genau wie Münzen, Telefone, Tongefäße, Trinkgläser, Lederschuhe und ein Goldring mit Schmuckstein aus der Zeit um 1400. Die Arbeiten sollen noch bis Ende 2025 fortgesetzt werden, sagte der Direktor des Landesdenkmalamts, Christoph Rauhut, bei der Vorstellung der bisherigen Ergebnisse.

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Das plant der Berliner Senat am Molkenmarkt

Er gilt als der älteste Platz Berlins – und dennoch vielen als "Nicht-Ort": Was der Senat nun mit der Dauerbaustelle Molkenmarkt plant, geht aus einem Rahmenplan hervor, der am Dienstag beschlossen wurde. Er lag dem rbb vorab vor. Von T. Gabriel und F. Hoppen

Ein Teil davon soll künftig im Archäologischen Haus am Petriplatz gezeigt werden. Außerdem sollen sogenannte Archäologische Fenster einen Blick in die Vergangenheit am Molkenmarkt ermöglichen.

Die Grabung dort hat bereits 2019 begonnen. Sie gilt als die derzeit größte innerhalb eines Stadtkerns in ganz Deutschland. Den Angaben zufolge wurden schon mehr als 15.000 Quadratmeter Fläche entlang der Grunerstraße erfasst.

Quelle: dpa/Gateau

Müll, der viel erzählen kann

Inzwischen konzentrierten sich die Grabungen auf die verbliebenen 6.500 Quadratmeter, die größtenteils unter der Straße liegen. Dabei seien bereits bis zu drei Meter breite Grabenstrukturen aus dem 13. Jahrhundert zum Vorschein gekommen. Außerdem Fundamentreste etlicher Häuser, Brunnen und mittelalterliche Toilettenanlagen. Aus Rauhuts Sicht sind gerade sie interessant. "Da ist auch ganz viel Müll reingekommen, der viel erzählen kann über die Zeit", sagte er.

Auch die Ausgrabung des Elektrizitätswerks sei in den vergangenen Wochen abgeschlossen worden. Mit einer Gesamtfläche von 4.000 Quadratmetern sei es "ein einzigartiges Ensemble aus der Frühzeit der Elektrifizierung".

Sendung: rbb24 Abendschau, 08.08.2024, 19:30 Uhr

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