Berlin-Brandenburg-Preis
Die Konzertreihe "Musikschulen öffnen Kirchen" und das "Schweizerhaus" in Seelow (Märkisch-Oderland) erhalten den diesjährigen Berlin-Brandenburg-Preis. Der wird am Dienstag in Seelow von der "Stiftung Berlin Zukunft" sowie der "Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte" verliehen.
Die Auszeichnung würdigt zivilgesellschaftliche Initiativen und Akteure, erklärte Jury-Mitglied Kurt Winkler im Vorfeld dem rbb. "Dabei geht es um die Fragen: Was ist eine gemeinsame Kultur zwischen Berlin und Brandenburg, was macht Berlin und Brandenburg füreinander attraktiv und auf welchen Feldern prägt sich diese Gemeinsamkeit am besten aus?"
Die Preisträger konnten sich unter 24 Nominierten durchsetzen. Der Preis ist nicht dotiert, soll aber die Preisträger und ihr Engagement bekannt machen, so Winkler.
Träger der Konzertreihe "Musikschulen öffnen Kirchen" ist seit 2007 der Verband der Musik- und Kunstschulen in Brandenburg sowie der Förderkreis "Alte Kirchen Berlin-Brandenburg". Beide Einrichtungen führen gemeinsam Benefizkonzerte in kleinen Dorfkirchen durch. Dadurch solle das Publikum Einblicke in die Gotteshäuser bekommen und ein Beitrag zu ihrem Erhalt geleistet werden, so Winkler.
Allein in diesem Jahr präsentiert die Reihe dem Veranstalter zufolge 85 Konzerte [vdmk-brandenburg.de]. "Es ist ein Ausweis der Leistungsfähigkeit und der Musik-Freude insbesondere junger Leute, die hier konzertieren und sich in den Musikschulen im Land Brandenburg zusammenfinden, um Instrumente zu lernen, zu singen und um auf das musikalische Erbe aufmerksam zu machen", erklärt der Jury-Sprecher. "Von der Dorfkirche Triglitz in der Uckermark bis zu St. Marien in Frankfurt (Oder), von Volksliedern über Klassik bis Abba spannt sich der regionale und inhaltliche Bogen des Programms", heißt es in der Begründung weiter.
Das Schweizerhaus bezeichnet Winkler als wichtigen historischen Anlaufpunkt in der Berliner und Brandenburger Kulturgeschichte. Dort entstanden nach Informationen der Stadt ab 1838 ein landwirtschaftlicher Bereich mit Pflanzenanbau und Tierzucht. Auch sind dort unter anderem der Nachbau von Goethes Weimarer Gartenhaus, eine Orangerie sowie Wohnhäuser zu finden. So entwickelte sich das Areal samt Parkanlage "zu einem in Brandenburg einzigartigen Mustergut", wie es weiter heißt.
Das Gelände wurde 1933 vom Preußischen Staat beschlagnahmt und später im Zuge der Bodenreform als "VEG Gartenbau Seelow" weitergeführt. "Es geriet dann nach der Wende in Verfall und ist jetzt seit einigen Jahren wiederbelebt worden", sagt Kurt Winkler. "Der Heimatverein Schweizerhaus Seelow e.V. wird mit dem Preis geehrt, weil er sich in ganz besonderer Weise um dieses Kulturdenkmal kümmert." So ginge es den Mitgliedern um die denkmalgerechte Wiederherstellung von Gebäuden und Gartenanlage.
Sendung: Antenne Brandenburg, 08.10.2024, 08:30 Uhr
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