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Audio: rbb24 Inforadio | 19.11.2024 | Tatiana Brasching | Quelle: picture alliance/dpa/S.Stache

Sparprogramm des Senats

Berliner Kulturbranche protestiert mit Konzert gegen geplante Kürzungen

Etwa 130 Millionen Euro will der Berliner Senat im kommenden Jahr im Kulturbereich sparen – ein Schritt, der auf heftige Kritik stößt. Am Dienstagabend will die Kunstszene mit Musik und Tanz, Szenen und Lesungen gegen die geplanten Kürzungen protestieren.

Im Kulturbereich in Berlin sollen laut CDU und SPD rund 130 Millionen Euro gestrichen werden. Theater, Orchester, Museen und in der Clubszene hatten schon vorab gegen die Pläne mobil gemacht. Sie befürchten, dass sie ihr Angebot deutlich einschränken müssen. Am Dienstagabend soll nun erneut protestiert werden: Im Haus der Berliner Festspiele in Wilmersdorf findet am Abend (19:30 Uhr) das Protestkonzert "Berlin ist Kultur" statt.

Drei Milliarden Euro

Berliner Koalition präsentiert Einigkeit nach Beschluss von Einsparungen

In einer Abendsitzung hat die Berliner Koalition den Sparhaushalt 2025 festgezurrt - vorgestellt wurden die Pläne am Dienstag. Die Koalitionäre verteiligten dabei die Beschlüsse und zeigten sich vor allem über den Ablauf der Absprachen zufrieden.

Musik, Tanz, Szenen und Lesungen auf dem Programm

Die drohenden Kürzungen des Senats gefährden nach Befürchtung der Organisatoren die Vielfalt des Lebens in der Stadt. Sie würden alle vom Land finanzierten Kultureinrichtungen in der Stadt treffen – von Oper und Schauspiel über Konzerthäuser, Musikschulen und Museen bis hin zu Bibliotheken, Ateliers und der Clubszene.

An dem Protestkonzert beteiligen sich unter anderem das Berliner Ensemble, die Deutsche Oper, der Rundfunkchor und das Grips-Theater. Auf dem Programm stehen Musik und Tanz, Szenen und Lesungen.

Mit Thalbach und Eidinger

Tausende protestieren gegen Einsparungen bei Berliner Kultur

Die schwarz-rote Landesregierung in Berlin muss kräftig sparen - und wird auch vor dem Kulturbereich nicht Halt machen. Zu ihm gehören Theater, Opernhäuser, Bibliotheken und Clubs. Deren Vertreter protestieren am Mittwoch in Berlin.

130 Millionen fallen im Kulturbereich weg

Erst in der vergangenen Woche hatte die Kulturszene am Brandenburger Tor gegen die Sparpläne demonstriert, deren genaues Ausmaß damals noch unklar war. Inzwischen steht weitgehend fest, dass bei der Kultur im Haushalt 2025 rund 130 Millionen Euro wegfallen sollen, also etwa zwölf Prozent ihres Budgets. Der Kulturetat für das kommende Jahr liegt bei rund 1,12 Milliarden Euro.

Betroffen von den Kürzungen sind Häuser wie die Schaubühne, das Deutsche Theater oder der Friedrichstadt-Palast, wie die Spitzen der schwarz-roten Koalition am Dienstag mitteilten. Die Sanierung der Komischen Oper wird laut Plan im nächsten Jahr aufgeschoben. Auch die Berlinale, die das Land in diesem Jahr mit zwei Millionen Euro gefördert hatte, bekommt 2025 nun eine Million Euro. Zuvor hatte das Land allerdings nur einen Betrag im niedrigen fünfstelligen Bereich dazugegeben.

Oliver Reese, Intendant des Berliner Ensembles, kündigte als Konsequenz bereits an, sein Haus müsse in den nächsten beiden Spielzeiten mindestens fünf Produktionen streichen.

Wegner: Entscheidungen für Kulturbereich schmerzen

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sagte, die Entscheidungen für den Kulturbereich schmerzten. "Wir müssen jetzt schauen, und das hoffe ich auch von den Häusern, auch im Gespräch mit unseren Kultureinrichtungen, wie wir es hinbekommen, dass hier noch wirtschaftlicher gearbeitet wird."

Radioeins und Radio 3 vom rbb zeigen das Konzert als Videostream live ab 19:30 Uhr auf ihren Webseiten. Im rbb-Fernsehen wird das Konzert zeitversetzt ab 22 Uhr übertragen.

Sendung: rbb24 Inforadio 19.11.2024, 7:20 Uhr

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