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Audio: rbb Kultur | 07.09.2023 | Katharina Wilhelm | Quelle: dpa/MAXPPP/Sebastien Botella

Offener Brief an Claudia Roth

Filmschaffende um Scorsese kritisieren geplanten Berlinale-Führungswechsel

Zahlreiche internationale Filmschaffende haben Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) im Zusammenhang mit dem geplanten Führungswechsel bei der Berlinale heftig kritisiert. Ihr Umgang mit dem bisherigen künstlerischen Leiter Carlo Chatrian sei "schädlich und unprofessionell", hieß es in einem beim US-Fachblatt "Variety" veröffentlichten offenen Brief am Mittwoch.

Zu den Unterzeichnenden gehörten unter anderem die Regisseure Martin Scorsese und Margarethe von Trotta.

Internationale Filmfestspiele

Berlinale soll neue Leitung bekommen

Überraschung bei der Berlinale: Kulturstaatsministerin Claudia Roth will die Leitung des Filmfestivals wieder in die Hände einer Person legen. Die bisherige Doppelspitze Chatrian/Rissenbeek soll einem Intendanzmodell weichen.

Berlinale sei zuletzt sehr beliebt gewesen

Trotz schwieriger Umstände wie die Pandemie oder finanzielle Einschränkungen seien die vergangenen Ausgaben unter der Leitung von Chatrian "sehr lebendig, voller positiver Überraschungen und trotz einer geringeren Anzahl gezeigter Filme sehr beliebt" gewesen.

Roth hatte vor rund einer Woche angekündigt, die Berlinale solle künftig nur noch von einer Person geleitet werden - statt wie bislang von einer Doppelspitze. Das bisherige Führungsduo aus Chatrian und Mariette Rissenbeek soll demnach von einem Intendanzmodell abgelöst werden.

Neue Leitung 2024 geplant

Carlo Chatrian verlässt die Berlinale nach der 74. Ausgabe

Am Donnerstag wurde bekannt, dass die Berlinale eine neue Leitung bekommen soll. Nun kündigte der künstlerische Leiter, Carlo Chatrian, an: Die nächste Berlinale im Jahr 2024 wird seine letzte sein.

Roth bedauert Chatrians Entscheidung

Chatrian hatte daraufhin Konsequenzen gezogen und angekündigt, das Festival nach der Ausgabe 2024 zu verlassen. Das angekündigte Ausscheiden bedauerte Roth am Mittwoch. Sie bedauere sehr, dass Chatrian nun nicht mehr für eine Weiterarbeit bei der Berlinale zur Verfügung stehe, sagte ein Sprecher der Grünen-Politikerin.

Laut dem Sprecher hatte Roth aus Gesprächen den Eindruck gewonnen, "dass bei Herrn Chatrian Bereitschaft bestünde, mit einer neuen Intendanz das Gespräch aufzunehmen". Richtig und notwendig bleibe aus Sicht der Kulturstaatsministerin und des gesamten Aufsichtsrats eine Neuaufstellung der Berlinale mit einer Intendanz, die sowohl die künstlerische Leitung und Verantwortung als auch den geschäftlichen Bereich konsequent zusammendenke. "Das ist eine notwendige Korrektur gegenüber der vor fünf Jahren eingeführten Struktur."

Jetzt gelte es, gemeinsam die anstehende Berlinale zu einem Erfolg zu machen. "Dabei wird die Kulturstaatsministerin Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek und das ganze Berlinale Team unterstützen."

Sendung: rbb24 Inforadio, 07.09.23, 06:20 Uhr

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