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Video: rbb24 | 13.02.2023 | Nachrichten | Quelle: IMAGO/Stefan Zeitz

Eröffnung des Filmfestivals

Die Berlinale macht sich für Freiheit und Demokratie stark

Mit zahlreichen Stars, Prominenten und einer glanzvolle Gala ist die Berlinale in ihre 74. Ausgabe gestartet. Zugleich stellte sich das Festival explizit gegen jeglichen Hass und Diskriminierung.

Starglanz auf dem roten Teppich vor dem Berlinale-Palalst: Veronica Ferres kam, Heike Makatsch, Lars Eidinger, das Model Toni Garrn und natürlich Cillian Murphy, der Oscar-Anwärter und Star des Eröffnungsfilms "Small Things Like These". Mit einer feierlichen Gala und viel Prominenz aus Film, Kultur und Politik ist am Donnerstagabend die 74. Ausgabe der Internationalen Filmfestspiele Berlin gestartet.

74. Internationale Filmfestspiele Berlin

Wo Glamour und Konflikte aufeinandertreffen

    

Dabei setzten Festivalleitung und Politik starke Zeichen für die Demokratie. Mariette Rissenbeek und der Künstlerische Leiter Carlo Chatrian riefen zu einer Berlinale "im Geiste der Solidarität" auf. Rissenbeek sprach allen Opfern humanitärer Krisen das "tiefe Mitgefühl" aus. Zugleich wandte sich die Festivalleitung ausdrücklich gegen Diskriminierung und jede Form von Rassismus. "Hass steht nicht auf unserer Gästeliste", erklärte Rissenbeek.

Demokratien in der ganzen Welt würden angegriffen, erklärte Kulturstaatsministerin Claudia Roth in ihrer Eröffnungsrede. "Auch unsere Demokratie ist nicht immun", sagte sie. Rechtspopulisten und Rechtsextreme seien Feinde der offenen Gesellschaft. "Gegen ihren Rassismus und ihren Hass setzen wir die Schönheit der Verschiedenheit, setzen wir Respekt und Mut, setzen wir Freude und Verständigung, setzen wir Empathie und Humanität." Roth zeigte sich überzeugt, "dass jeder Film eines internationalen Festivals, jede Geschichte, die erzählt wird, uns hilft, einander besser zu verstehen".

Quelle: dpa/Hannes P Albert

Starke Zeichen für die Demokratie

Bereits vor der Gala skandierten rund 50 Filmschaffende auf dem roten Teppich, darunter auch Jella Haase und Katja Riemann "Es lebe die Demokratie". Dazu hielten sie Handylichter in die Luft. Organisiert war die Aktion vom Filmfestival selbst. Hintergrund war eine Debatte um die Ein- und Ausladung mehrere AfD-Politiker zur Eröffnungsgala.

Daneben kam es zu weiteren politischen Bekanntmachungen auf dem Teppich. Mehrere Menschen hielten etwa Schilder zur Erinnerung an die Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau 2020 in die Höhe, der sich am 19. Februar jährt.

Filmfestival 2024

Knapp 78.000 Berlinale-Tickets am ersten Tag verkauft

    

Eröffnet wird das diesjährige Festival mit dem irisch-belgischen Wettbewerbsbeitrag "Small Things Like These" mit Cillian Murphy und Emily Watson. Das Drama erzählt die Geschichte eines irischen Kohlehändlers, der in der Nähe einer "Magdalenen-Wäscherei" lebt. In den von katholischen Frauenorden betriebenen Heimen mussten Frauen, die aus der Gesellschaft ausgestoßen worden waren, unbezahlt schwere Arbeiten verrichten.

Quelle: dpa/Hannes P Albert

Zwei deutsche Filme im Wettbewerb

Bei der Berlinale werden mehr als 230 Filme und insgesamt 80 Ländern gezeigt. 20 Produktionen konkurrieren um den Goldenen und die Silbernen Bären. Im Rennen um die begehrten Auszeichnungen sind auch zwei deutsche Regisseure, Andreas Dresen und Matthias Glasner.

Andreas Dresens "In Liebe, Eure Hilde" mit Liv Lisa Fries als Hilde Coppi handelt von der Neuköllner NS-Widerstandsgruppe "Rote-Kapelle". Matthias Glasner geht mit dem Drama "Sterben" in den Wettbewerb. In Glasners Drama spielt unter anderen Corinna Harfouch an der Seite von Lars Eidinger. Ebenfalls im Wettbewerb ist "Architecton" von Victor Kossakovsky, eine deutsch-französische Koproduktion. Die Dokumentation geht anhand eines internationalen Architekturwettbewerbs den Visionen von Architekten nach.

US-Regisseur

Martin Scorsese erhält Goldenen Ehrenbären der 74. Berlinale

    

Ehrenbär für Martin Scorsese

Die Bären werden am 24. Februar bei einer Gala verliehen. Präsidentin der Internationalen Jury, zu der in diesem Jahr auch der deutsche Regisseur Christian Petzold gehört, ist Lupita Nyong'o. Die kenianisch-mexikanische Schauspielerin und Filmemacherin bekam 2014 für ihre Rolle als Sklavin Patsy in Steve McQueens "12 Years a Slave" einen Oscar.

Den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk erhält am 20. Februar der US-Regisseur, Produzent und Drehbuchautor Martin Scorsese. Deswegen laufen auch einige Klassiker des Regisseurs im Programm, etwa die schwarze Komödie "After Hours" und das Mafia-Cop-Drama "The Departed". Außerdem wird der neue Dokumentarfilm von Scorsese über die britischen Filmemacher Michael Powell und Emeric Pressburger gezeigt.

AfD-Politiker bei Eröffnung

Co-Chefin der Berlinale begründet Ausladung mit hohem Druck

    

Die 74. Berlinale ist das letzte Filmfest des Leitungsduos Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian. Im April übernimmt die US-Amerikanerin und frühere Chefin des London Film Festivals, Tricia Tuttle.

Der Ticketverkauf ist bereits angelaufen. Filminteressierte haben am ersten Tag des Vorverkaufs der diesjährigen Berlinale knapp 78.000 Tickets erstanden. Wie bereits 2023 findet der Vorverkauf auch in diesem Jahr fast ausschließlich online statt. Der Online-Verkauf der neu freigeschalteten Tickets beginnt täglich um 10 Uhr über einen Link auf den Seiten des Festivals berlinale.de.

Sendung: rbb24 Abendschau, 15.02.2024, 19:30 Uhr

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