US-Regisseur
Martin Scorsese sei ein "stilprägender Filmemacher des Kinos weltweit", schreibt das Leitungsduo der Berlinale. Der 81-jährige US-Regisseur wird im Februar mit dem Goldenen Ehrenbären geehrt. Das Duo preist sein Werk - und besonders den neuesten Film.
Der Goldene Ehrenbär der kommenden 74. Berlinale geht an den US-amerikanischen Filmregisseur und -produzenten Martin Scorsese. Das haben die Organisatoren des Berliner Filmfestivals, Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian, am Donnerstagmittag bekannt gegeben.
In der Begründung heißt es: "Für jeden, der Film als die Kunst betrachtet, eine Geschichte so zu gestalten, dass sie sowohl ganz persönlich als auch universell ist, ist Martin Scorsese ein unübertroffenes Vorbild." Sein Blick auf die Geschichte und die Menschheit habe geholfen, zu verstehen und zu hinterfragen, wer wir sind und woher wir kommen, hieß es weiter.
Das Berlinale-Leitungsduo lobt insbesondere das jüngste Werk "Killers of the Flower Moon" des 81-Jährigen und bezeichnet ihn als "stilprägenden Filmemacher des Kinos weltweit". In dem Drama geht es um eine Mordserie an Mitgliedern der Osage Nation in den 1920er Jahren, die im US-Bundesstaat Oklahoma durch Ölfunde reich geworden waren.
Der Goldene Ehrenbär für sein Lebenswerk soll dem gebürtigen New Yorker mit italienischen Wurzeln am 20. Februar 2024 im Berlinale-Palast verliehen werden. Scorsese ist unter anderem verantwortlich für Filme wie "Taxi Driver", "Casino", "The Wolf of Wall Street" oder "The Irishman". Für seine Arbeit an dem Film "Departed" wurde er 2007 mit dem Oscar für die beste Regie ausgezeichnet.
2008 eröffnete Scorsese mit seinem Konzertfilm "Shine a Light" über die Rolling Stones die Berlinale.
Scorsese hatte im September gemeinsam mit zahlreichen Filmschaffenden Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) in einem offenen Brief kritisiert, nachdem sie einen Führungswechsel bei der Berlinale angekündigt hatte. Ihr Umgang mit dem bisherigen künstlerischen Leiter Carlo Chatrian sei "schädlich und unprofessionell", hieß es darin.
Mitte Dezember wurde bekannt gegeben, dass die US-Amerikanerin und frühere Chefin des London Film Festivals, Tricia Tuttle, die Leitung im April 2024 übernehmen soll. Die Berlinale im Februar 2024 ist somit die letzte unter der Führung von Chatrian und Rissenbeek.
Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt. Die nächste Ausgabe ist vom 15. bis zum 25. Februar geplant. Bei der vergangenen Ausgabe im Februar 2023 hatte US-Regisseur Steven Spielberg die Auszeichnung erhalten. Unter anderen US-Schauspieler Adam Sandler und seine britische Kollegin Carey Mulligan werden bei der kommende Berlinale erwartet.
Sendung: rbb24 Inforadio, 21.12.2023, 13:20 Uhr
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