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Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 17.10.2022 | K. Neumann | Quelle: dpa/Frank Molter

IQB-Bildungstrend

Brandenburger Viertklässler haben große Probleme mit der Rechtschreibung

Mathe und Rechtschreibung: Das sind die größten Problembereiche Brandenburger Schülerinnen und Schüler. Zu diesem Ergebnis kommen Bildungswissenschaftler im aktuellen IQB-Bildungstrend. Von Thomas Bittner

Ein besorgniserregendes Bild zeichnen Bildungsforscher für Brandenburger Grundschülerinnen und -schüler in einer neuen Studie. In zwei der überprüften Kompetenzbereiche, nämlich Orthografie und Mathematik, sehen die Ergebnisse "signifikant ungünstiger als bundesweit" aus. Dort werden besonders häufig nicht einmal die Mindeststandards erreicht.

Das geht aus dem aktuellen IQB-Bildungstrend hervor. Die Studie wird im Auftrag der Kultusministerinnen und -minister der Länder vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) der Humbold-Universität Berlin erstellt.

Die Forscher registrierten in Brandenburg die stärksten negativen Veränderungen im Vergleich zur letzten Erhebung aus dem Jahr 2016. Überprüft wurden die Fächer Deutsch (Lesen, Zuhören, Orthografie) und Mathematik.

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Kinder aus weniger privilegierten Familien deutlich verschlechtert

Vor allem mit der Rechtschreibung stehen Brandenburger Grundschüler auf Kriegsfuß. Zusammen mit Bremen und Berlin liegen die Kompetenzen in der Orthografie am weitesten entfernt vom Bundesdurchschnitt. Während bundesweit 30 Prozent der Schülerinnen und Schüler in der vierten Klasse hier nicht einmal den von der Kultusministerkonferenz gesetzten Mindeststandard erreichen, sind es in Brandenburg noch einmal etwa 15 Prozentpunkte mehr.

Kinder aus sozial weniger privilegierten Familien haben deutlich mehr Kompetenzen eingebüßt als der Durchschnitt. Auch in Brandenburg sind die Ergebnisse von Kindern mit Zuwanderungshintergrund deutlich schlechter als der Durchschnitt. In der Kompetenz Zuhören im Fach Deutsch liegen die in Brandenburg ermittelten Werte von Kindern ausländischer Eltern am weitesten vom Bundesdurchschnitt entfernt.

Das erklärt den negativen Trend in Brandenburger Schulen aber nicht vollständig. Denn während bundesweit der Anteil von Viertklässlern mit Migrationshintergrund bei 38 Prozent liegt, in Berlin sogar bei 48,1 Prozent, haben in Brandenburg nur 13,9 Prozent aller Schülerinnen und Schüler in diesen Klassen eine solche Herkunft.

Pandemie-bedingte Einschränkungen als Erklärung

Der Kompetenzunterschied der Brandenburger Grundschülerinnen und -schüler im Vergleich zu Ländern mit den höchsten Werten wie Bayern, liegt in der Orthografie bei zwei Dritteln eines Schuljahres, in der Mathematik bei drei Vierteln.

Die Autoren der Studie führen die Ergebnisse auch auf die Pandemie-bedingten Einschränkungen zurück. Zum Zeitpunkt der Erhebung im Frühjahr/Sommer 2021 waren die Schüler erst seit wenigen Wochen wieder regelmäßig in der Schule. Als 2020 die ersten Schulen geschlossen worden waren, waren diese Kinder in der 3. Jahrgangsstufe. Im bundesweiten Durchschnitt hatten die Klassen 32 Wochen lang nur Fern- oder Wechselunterricht, etwa ein Dreiviertel des Schuljahres hatte es keinen regulären Schulbetrieb. gegeben

Seit 2011 überprüft das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) am Ende der 4. Klasse in den Grundschulen, ob die Kompetenzziele erreicht werden. In Brandenburg wurden dafür mehr als 1.300 Schülerinnen und Schüler getestet.

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Beitrag von Thomas Bittner

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