Fehlendes Personal
Rund jedes achte Krankenhausbett in der allgemeinen Kindermedizin in Berlin ist derzeit nicht in Betrieb. Das geht aus Ergebnissen einer Abfrage der Senatsverwaltung Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung an Kinderkliniken hervor, die der Deutschen Presse-Agentur seit Donnerstag vorliegen.
Für die allgemeine kinderärztliche Versorgung stehen demnach insgesamt 427 Betten an neun Krankenhaus-Standorten zur Verfügung. Davon seien rund 12 Prozent derzeit gesperrt. Als Gründe wurden fehlendes Personal und die Isolierung ansteckender Patienten angegeben. Ähnlich fällt der Anteil gesperrter Betten laut der Abfrage bei der Versorgung Neugeborener aus: Von den insgesamt 213 Betten in dem Bereich würden 13 Prozent nicht betrieben.
Daneben gibt es in Berlin weitere 173 betriebene Krankenhausbetten der Kinderkardiologie und -herzchirurgie, der Kinderorthopädie, der Kinderchirurgie und der Kinder-Stammzelltransplantation, wie es weiter hieß. Ob in diesen Fachbereichen Betten ungenutzt bleiben müssen, ging aus den Angaben nicht hervor.Zu Wochenbeginn war noch unklar gewesen, wie viele Betten an Berlins Kinderkliniken aktuell ordnungsbehördlich genehmigt sind und wie viele davon auch belegt werden können.
Mehrere Verbände hatten kürzlich in einem offenen Brief an Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) geschrieben, dass sie die Sicherheit der kleinen Patienten ernsthaft in Gefahr sähen. Nicht nur in den zentralen Notaufnahmen, sondern auch in der ambulanten und der stationären Pädiatrie herrschten zunehmend unverantwortbare Zustände. Neben einer starken Welle von Atemwegsinfektionen bei Kindern gilt fehlendes Personal als Grund für die angespannte Lage.
Sendung: rbb24 Inforadio, 08.12.2022, 18:00 Uhr
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