Kritik nach Silvester-Krawallen in Berlin
Die Regierende Bürgermeisterin und SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey will den bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder nach dessen Berlin-Kritik einladen, sich vor Ort ein Bild zu machen. Der CSU-Chef hatte mit Blick auf die Krawalle in der Silvesternacht davon gesprochen, Berlin werde zu einer Chaos-Stadt.
"145 Chaoten heißen nicht, dass 3,7 Millionen Menschen Idioten sind", sagte Giffey bei einer Wahlkampferveranstaltung am Montag in Berlin mit Blick auf die 145 Festnahmen während der Silvesternacht.
Dem bayerischen Ministerpräsidenten hielt sie vor, Berlin unberechtigterweise zu kritisieren. "Ich habe nicht gehört, wo die Lösungsansätze sind", sagte sie. Gerade beim Thema Jugendgewalt gebe es keine einfachen Lösungen, fügte sie hinzu. Da helfe es auch nicht, wenn sich Ministerpräsidenten irgendwelche Ratschläge erteilten.
Giffey sagte, sie habe über die Silvesternacht, die Konsequenzen und eine mögliche Einladung Söders mit Jugendlichen eines Neuköllner Jugendtreffs gesprochen. Die SPD-Spitzenkandidatin deutet an, dass sie mit Söder dieses Jugendzentrum besuchen könnte.
Berlins Regierende Bürgermeisterin hatte vergangene Woche bereits einen Gipfel gegen Jugendgewalt angekündigt. Die Vorfälle in der Silvesternacht hatte Giffey im rbb "absolut unakzeptabel und zu verurteilen und konsequent zu verfolgen" genannt. Als Antwort auf die "massive Respektlosigkeit" und die Gewalt brauche es einen "Mix aus ausgestreckter Hand und Stopp-Signal", forderte Giffey im rbb24 Inforadio.
Sendung: rbb24 Inforadio, 09.01.2023, 19:00 Uhr
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