Schulen in Brandenburg
Bildungsexperten haben bei einem Fachgespräch im Brandenburger Landtag heftige Kritik an der Bildungspolitik im Land geübt. Ein vor vier Jahren initiiertes Fünf-Punkte-Programm des Bildungsministeriums zur Verbesserung der Grundkompetenzen von Schülerinnen und Schülern im Lesen und Schreiben habe bei der Umsetzung keine Wirkung gehabt, bemängelte unter anderem der Brandenburger Grundschulverband.
"Das scheinen nicht die Maßnahmen zu sein, die ausreichen, um Schülerleistungen zu verbessern", sagte die Vorsitzende Denise Sommer. Sie forderte eine bessere Ausstattung der Schulen und eine bessere Qualifikation der Lehrenden. Lehrerqualifikation sei dabei bedeutsam, genau wie die Lehrerfortbildung.
Die Brandenburger Grundschüler hatten im letzten IQB-Bildungstrend besonders schlecht abgeschnitten. Besonders in Mathe und Rechtschreibung hatten die Schüler weit unterdurchschnittliche Ergebnisse erzielt. Kurz darauf stellte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) einen "12-Punkte-Plan" vor.
Bildungsexperte Hans-Jürgen Kuhn plädierte im Bildungsausschuss des Brandenburger Landtages dafür, Lehrkräfte, die Schulleitungen und die Fachkonferenzleiter im Land bei der Suche nach Ursachen unmittelbar miteinzubeziehen. Das sei in Brandenburg bisher noch nicht passiert.
"Sie sind ein Teil des Problems und zugleich die einzige Lösung, die wir haben. Sie machen täglich Unterricht. Und der war vom Ergebnis betrachtet nicht gut genug", so Kuhn. Pandemie und Migrationshintergrund von Kindern seien keine Gründe für das schlechte Abschneiden, so der Bildungsexperte weiter.
Das Bildungsministerium kündigte an, sich mit Experten und Schulen zu einem Austausch treffen zu wollen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 13.01.2023, 08:00 Uhr
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