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Audio: rbb24 Inforadio | 25.01.2023 | Kirsten Buchmann | Quelle: imago images/Sämmer

Plan der Berliner Bildungsverwaltung

Sprachtests für Nicht-Kita-Kinder sollen vorgezogen werden

Die Berliner Bildungsverwaltung will frühere Sprachtests für vierjährige Kinder, die keine Kita besuchen. Wie gut sie Deutsch sprechen, solle zwei Monate schneller als bisher festgestellt werden, sagte Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) am Mittwoch dem rbb.

Der Deutschtest soll demnach von November auf September vorgezogen werden, knapp zwei Jahre vor der Einschulung. Dann soll festgestellt werden, ob Nicht-Kita-Kinder noch Deutsch lernen müssen.

Wenn das der Fall ist, soll es für ihre Familien zum früheren Zeitpunkt leichter werden, eine Kita für sie zu finden, wo sie im Alltag Deutsch sprechen. Denn in diesem Zeitraum hätten Kitas mehr Platz für die Kinder, sagte Bildungssenatorin Busse. Im Sommer wechseln Kinder in die Schule, sodass in den Kitas Plätze frei werden.

Busse hofft auf höhere Chancen für die Betroffenen

85 Prozent der getesteten Nicht-Kitakinder haben laut Bildungsverwaltung Sprachförderbedarf. Momentan kommt der Behörde zufolge nur gut ein Viertel von ihnen tatsächlich in einer Kita an. Senatorin Busse verspricht sich von den vorgezogenen Tests, mehr Kinder erreichen zu können.

Sie wolle möglichst viele Kinder in die anderthalbjährige Sprachförderung in die Kita bringen: "Immerhin bin ich dann fünf Stunden in einer Kita, im Alltag der Kita. Ich hoffe, dass das die Chancen für die Kinder sehr erhöht." Die Bildungsverwaltung plant die vorgezogenen Tests zum neuen Schuljahr.

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Kritik von der CDU

Die CDU-Bildungspolitikerin Katharina Günther-Wünsch kritisiert derweil, der vorgezogene Sprachtest gehe am Problem vorbei. Dieses sei nicht die Kita-Platz-Suche, sondern dass sich die Eltern gar nicht erst dazu auf den Weg machten: "Die Kitas melden zurück, dass gar nicht so viele Suchanfragen da sind, sondern dass es wirklich die Frage ist, wie die Eltern informiert sind."

Die Oppositions-Abgeordnete wünscht sich daher, dass mehr Kita-Sozialarbeiter die Familien aufsuchen und den Eltern erklären, wie wichtig der Kita-Besuch für die Kinder sei.

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