Vorschlag von Ministerin Ernst
Brandenburgs Landesschülerrat weist die Forderung von der Bildungsministerin nach mehr Distanzunterricht als Maßnahme gegen den Lehrermangel zurück. Die Begründung: In Pandemiezeiten habe man zu Hause allein weniger gelernt.
Der Brandenburger Landesschülerrat lehnt den Vorschlag von Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) ab, dem Lehrermangel im Land mit mehr Distanzunterricht zu begegnen.
Der Landesschülerrat sei absolut dagegen, dass ältere Schüler mehr zu Hause lernen, sagte Sprecherin Paula Baumgarten am Donnerstag im rbb24 Inforadio. Im Distanzunterricht in der Corona-Zeit hätten Schülerinnen und Schüler weniger gelernt. Das jetzt nochmal zu wiederholen, wäre fatal für die Bildung, so Baumgarten.
Stattdessen müssten die Bedingungen in den Schulen verbessert werden. Es brauche sehr viel mehr Lehramtsabsolventen. Außerdem müsse der Beruf des Lehrers wieder attraktiv für die jungen Leute gemacht werden.
In der Politik stoßen die von Bildungsministerin Ernst geplanten Maßnahmen zumindest auf Skepsis, aber auch auf Zustimmung.
Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag, Gordon Hoffmann, begrüßte im rbb zwar den Vorschlag, insgesamt bis zu 200 Stellen für Lehrkräfte für Schulassistenzen und Schulsozialarbeit zur Verfügung gestellt werden, um die Pädagogen zu entlasten. Dies müsse aber mit langfristigen Maßnahmen begleitet werden.
Die oppositionelle Linke hält mehr Assistenzkräfte in den Schulen ebenfalls für nötig. Das dürfe aber nicht zu Lasten der Lehramtskapazitäten gehen, sagte die Linke-Abgeordnete Isabell Vandre im rbb. Stattdessen müssten zusätzliche Stellen geschaffen werden.
Im kommenden Schuljahr werden rund 1.800 neue Lehrkräfte in Brandenburg gebraucht. So viele sind aber nicht zu finden. Ernst will deshalb auch, dass vorhandene Lehrkräfte möglichst länger oder bei Teilzeitarbeit mehr unterrichten.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 16.02.2023, 19:30 Uhr
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