Nach wochenlanger Abschaltung
Der Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) fordert von Bund und Land, den Kommunen mehr Geld für die IT-Sicherheit zur Verfügung zu stellen. Datensicherheit sei eine elementare staatliche Aufgabe, alleine könnten die Kommunen diese aber nicht dauerhaft für die Bürgerinnen und Bürger gewährleisten, sagte Schubert.
Die digitale Verwaltung der Stadt Potsdam war um den Jahreswechsel und im Januar wochenlang offline, nachdem es Hinweise auf einen Cyber-Angriff gegeben hatte. Bürger-Dienstleistungen waren nicht mehr nutzbar. Nach einer zweiten Abschaltung war die Verwaltung erst vor kurzem zurück ans Netz gegangen.
Eine Voraussetzung dafür war, dass die IT-Sicherheitsvorkehrungen der Stadt inzwischen erhöht worden seien, so Schubert. Tausende Rechner sollen dabei aufgerüstet worden sein. Mit Unterstützung eines externen Dienstleisters werde nun außerdem eine durchgehende Überwachung der IT-Systeme gewährleistet. Für die zusätzliche Sicherheit zahlt die Stadt nach Angaben des Bürgermeisters zwei bis drei Millionen Euro pro Jahr.
"Wir müssen darüber nachdenken, wie wir uns als Kommunen beim Thema Cybersicherheit viel besser aufstellen können - finanziell sowie personell, aber insbesondere auch mit Blick auf die technische Infrastruktur", sagte Schubert. Das habe für ihn mittel- und langfristig "höchste Priorität". Auch das Präsidium des Städte- und Gemeindebundes Brandenburgs werde sich verstärkt mit der Diskussion um das Thema Datensicherheit befassen, kündigte Schubert - selbst ebenfalls Mitglied des Gremiums - an.
Zu Beginn der jüngsten Krisensituation in Potsdam sei es so gewesen, als hätte jemand die Tür "virtuell verschlossen und den Schlüssel abgezogen", sagte Schubert. Datenverluste habe es bei dem versuchten Angriff aber nciht gegeben.
Sendung: rbb24 Inforadio, 19.02.2023, 10 Uhr
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