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Audio: Antenne Brandenburg | 06.03.2023 | Matthias Gindorf | Quelle: dpa

Steigende Zahlen

Brandenburg will Kommunen bei Geflüchteten stärker entlasten

Die Brandenburger Landesregierung plant nach Medien-Informationen, Kommunen bei der Unterbringung von Geflüchteten mehr zu unterstützen. In der kommenden Kabinettssitzung am Dienstag sollen laut Innenministerium Beschlüsse gefasst werden.

Die Brandenburger Landesregierung plant angesichts der steigenden Zahl von Geflüchteten ein Maßnahmenpaket zur Entlastung der Kreise, Städte und Gemeinden. Am Dienstag will das Kabinett darüber beraten. "Ich kann bestätigen, dass die Landesregierung beabsichtigt, für die Landrätekonferenz ein Entlastungspaket vorstellen zu wollen", sagte Innenminister Michael Stübgen (CDU) am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur (DPA).

Hilfe für ukrainische Geflüchtete

"Das war auch ein bisschen blinder Aktionismus, weil man so gerne helfen wollte"

Vor über einem Jahr begann der Krieg auf die Ukraine. Früh haben in Frankfurt (Oder) private Ersthelfer die Versorgung der Geflüchteten übernommen. Heute erinnern sie sich an das Chaos zurück und berichten, wie sich die Unterstützung verändert hat.

Stübgen: Brauchen andere Struktur der Bearbeitung

Zur Diskussion stehen zum Beispiel mehr Plätze in der Erstaufnahme, eine längere Dauer des Aufenthalts in diesen Einrichtungen, aber auch die Frage der ärztlichen Versorgung und der Integration. Der Innenminister wies darauf hin, dass eine Aufstockung der Plätze in der Erstaufnahme nicht allein die Lösung sein kann. "Wir brauchen eine andere Struktur der Bearbeitung der Asylfälle", sagte er.

Die "Märkische Oderzeitung" berichtete am Samstag, das Innenministerium schlage vor, die Kapazität der Erstaufnahmeeinrichtungen Eisenhüttenstadt, Frankfurt (Oder) und Wünsdorf kurzfristig um 3.000 Plätze zu erhöhen. Die Kommunen sollten entlastet werden, indem nur Flüchtlinge in Kreise und kreisfreie Städte kommen, die einen absehbaren Anspruch auf einen Aufenthaltstitel haben. Dazu soll der Aufenthalt in der Erstaufnahme von drei Monaten auf 18 Monate verlängert werden. Darüber hinaus plane das Ministerium eine Landesübergangseinrichtung für Personen, die aus der Erstaufnahme entlassen werden müssen. Das Innenressort äußerte sich zu dem Bericht zunächst nicht und verwies darauf, dass sich das Kabinett erst noch mit den Themen befasse.

Abschiebungen und Unterkünfte

Brandenburger CDU und Grüne streiten über Flüchtlingspolitik

Dass die Kommunen bei den aktuell hohen Flüchtlingszahlen Unterstützung brauchen, darin sind sich die beiden Brandenburger Koalitionsparteien CDU und Grüne einig. Bei den Themen Abschiebungen und Unterbringung gibt es aber Streit. Von Markus Woller

Kommunen schlagen Alarm

Die Kommunen haben in einem Papier vor der Landrätekonferenz am 10. März bereits Alarm geschlagen. Das Land gibt ihnen in diesem und dem nächsten Jahr im Rahmen eines Hilfspakets zur Energiekrise 98 Millionen Euro zur Unterbringung von Flüchtlingen. Stübgen hatte im Februar im Landtag vor einem "Migrationskollaps" gewarnt und gefordert, die Zuwanderung zu begrenzen. Die AfD-Fraktion hatte ihm daraufhin entgegnet, er übernehme ihre Forderungen.

Im vergangenen Jahr nahmen Brandenburgs Kommunen rund 39.000 Flüchtlinge auf, der Großteil davon Geflüchtete aus der Ukraine. Der bisherige Höchststand aus dem Jahr 2015 wurde damit nach Angaben der Landesregierung um rund 13.000 Menschen übertroffen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.03.2023, 19.00 Uhr

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