Bundesrat stimmt zu
Für 49 Euro den Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen - das entsprechende "Deutschland-Ticket" hat nun auch die Länderkammer passiert. Damit kann der Vorverkauf wie geplant am Montag starten.
Das 49-Euro-Ticket hat am Freitag die letzte gesetzliche Hürde genommen. Der Bundesrat stimmte der Einführung zum 1. Mai zu. Gleichzeitig fordern die Länder vom Bund weitreichendere Zusagen für die Finanzierung des neuen Abo-Tickets.
Die Verkehrsministerinnen und -minister der Länder würdigten parteiübergreifend das 49-Euro-Tickets als enormen Fortschritt in der Verkehrs- und Klimapolitik. Nicht einmal ein Jahr nach dem Neun-Euro-Ticket vom vorigen Sommer sei es gelungen, ein bundesweit einheitliches Ticket einzuführen.
Nach dem Gesetz stellt der Bund von 2023 bis 2025 jeweils 1,5 Milliarden Euro bereit, um Einnahmeausfälle bei Verkehrsanbietern wegen des günstigen Ticketpreises zur Hälfte auszugleichen. Für die andere Hälfte sollen die Länder aufkommen.
Nach der Zustimmung des Bundesrats zum 49-Euro-Ticket kann das Abo wie geplant ab Montag auch über die Kanäle der Deutschen Bahn und auch über die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) abgeschlossen werden. Gekauft werden könne das Ticket sowohl über die App und die Internetseite als auch in den Kundenzentren vor Ort, teilte der Konzern am Freitag mit. "Das Ticket macht endlich Schluss mit dem Tarifdschungel im Nahverkehr", hieß es von Regionalverkehrsvorständin Evelyn Palla.
Mit dem Deutschland-Ticket können Abonnenten und Abonnentinnen für zunächst 49 Euro im Monat in Bussen und Bahnen des öffentlichen Personennahverkehrs durch das ganze Land fahren. Das Abo kann bei sämtlichen Verkehrsverbünden und -unternehmen abgeschlossen werden und gilt bundesweit. Wer Inhaber der Netzkarte Bahncard 100 ist, kann diese ebenfalls als Deutschland-Ticket im Regionalverkehr nutzen.
Der Brandenburger Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) hatte vor der Bundesratsentscheidung am Freitagmorgen im rbb24 Inforadio das 49-Euro-Ticket begrüßt: "Ich glaube, man kann mit Fug und Recht sagen, dass am 1. Mai eine neue Zeitrechnung für den ÖPNV beginnt".
Allerdings müsse der Bund mehr Geld für den Ausbau des Nahverkehrs bereitstellen, darüber seien sich alle 16 Bundesländer einig: "Wichtig ist, dass die Regionalisierungsmittel aufgestockt werden. Wir halten weiter an dem Ziel fest, dass wir den ÖPNV verbessern wollen; das gilt insbesondere für die Flächenländer."
Brandenburg betreffend werde weiter daran gearbeitet, dass das ganze Land erreichbar ist: "Das eine ist, dass wir den schienengebundenen Nahverkehr weiter ausbauen wollen. Wir haben im Verbund des VBB, also gemeinsam mit Berlin 'i2030' - ein Projekt, an dem auch die Bahn beteiligt ist", so Beermann weiter. "Da geht es in acht Korridoren immerhin um ein Investitionsvolumen von rund zehn Milliarden Euro. Und natürlich sind wir auch dabei, weiter daran zu arbeiten, dass wir gute und kluge Lösungen finden, um den ÖPNV auch im ländlichen Raum attraktiv zu machen, das gemeinsam mit der kommunalen Familie, mit den Landkreisen."
Sendung: rbb24 Inforadio, 31.03.2023, 7:25 Uhr
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