Sicherheitsvorkehrungen seitens der Berliner Polizei werden bereits getroffen: Mitte Mai soll der ukrainische Präsident Selenskyj die Hauptstadt besuchen. Weil die Info aber so früh bekannt wurde, zögert die ukrainische Regierung nun aber offenbar.
Die ukrainische Regierung erwägt offenbar, den geplanten Berlin-Besuch des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj abzusagen. Die Regierung in Kiew sei sehr verärgert darüber, dass entsprechende Informationen schon jetzt bekannt geworden seien und überlege, den Besuch Selenskyjs platzen zu lassen, berichtet "t-online.de" und beruft sich dabei auf regierungsnahe Quellen in der Ukraine [t-online.de].
Man sei "schwer enttäuscht", dass "anscheinend aus deutschen Quellen bewusst sehr sensible sicherheitspolitische Informationen" veröffentlicht worden seien, heißt es in dem Bericht vom Mittwoch. Dieser Vorgang sei "unverantwortlich" und könne "einen möglichen Besuch des ukrainischen Präsidenten infrage stellen".
Tanja ist eine erfahrene Kriegskorrespondentin. Über Wochen ist sie im belagerten Mariupol eingeschlossen. Natalija Yefimkina hält von Berlin aus Kontakt mit den Menschen in der Ukraine - und berichtet darüber in diesem Tagebuch.
Wochenende des geplanten Besuchs bereits in Berichten genannt
Zuvor war bekannt geworden, dass Wolodymyr Selenskyj Mitte Mai Berlin besuchen soll. Wie die Berliner Polizei dem rbb am Mittwoch bestätigte, werden entsprechende Vorbereitungen in der Stadt getroffen. Er wolle übernächstes Wochenende auf Einladung des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) in die Hauptstadt kommen, sagte ein Polizeisprecher der DPA.
Das Wochenende umfasst Samstag, den 13., und Sonntag, den 14. Mai. Konkrete Informationen zu dem Termin gibt es so lange im Voraus laut Polizei aber noch nicht. Die "B.Z." hatte zuerst über den geplanten Besuch berichtet. Das Kanzleramt bestätigte den Berlin-Besuch Selenskyjs zunächst nicht. Der "B.Z." zufolge hat auch der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den ukrainischen Präsidenten eingeladen.
Erster Besuch des ukrainischen Präsidenten seit Kriegsbeginn
Selenskyj soll am 14. Mai in Aachen den Karlspreis erhalten. Die Veranstalter hatten bereits bekanntgegeben, dass sie sich auf eine persönliche Teilnahme Selenskyjs vorbereiteten, diese aber noch offen sei. Der Karlspreis der Stadt Aachen wird seit 1950 an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die Einheit Europas verdient gemacht haben.
Aus Sicherheitsgründen verlässt der Präsident nur selten sein Land. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges war er noch nicht in Deutschland. Zuletzt besuchte er die Bundesrepublik im Juli 2021, um die damalige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu treffen.