Feste Lesezeiten in Klassen 2 bis 6
Nach dem wiederholt schlechten Abschneiden bei Lesekompetenzen von Schülerinnen und Schülern startet das Bildungsministerium ein sogenanntes Leseband an Grundschulen. In einer Pressemitteilung kündigte das Bildungsministerium an, ab dem kommenden Schuljahr an Grundschulen eine tägliche Lesezeit von 15 bis 20 Minuten einzuführen.
Dabei sollen Schülerinnen und Schüler konzentriert gemeinsam lesen. Bislang hätten sich 130 Schulen für das Projekt beworben, so das Ministerium. Das Leseband umfasst eine im Stundenplan verankerte feste Lesezeit in ausgewählten Jahrgangsstufen oder für alle Schülerinnen und Schüler der Klassen 2 bis 6. Darüber hinaus kann das Leseband auch in den Klassen 7 und 8 der Sekundarstufe eins eingeführt werden.
Die Leselernmethode wird bereits an Schulen in anderen Bundesländern wie Hamburg angewendet. Sie soll flüssiges Lesen und das Leseverständnis fördern etwa mit einem Lautlese-Tandem, bei dem sich Schülerinnen und Schüler gegenseitig Texte vorlesen und dabei unterstützen. Gerade Schülerinnen und Schüler, denen das Erfassen von Texten schwerfällt, könnten dadurch besonders gefördert werden.
Im Mai hatte die langjährige IGLU-Bildungsstudie international die Lesefähigkeiten von Schülerinnen und Schülern der vierten Jahrgangsstufe untersucht. Danach konnte jedes vierte Kind in Deutschland nicht richtig lesen. Deutschland verschlechterte sich damit und lag im internationalen Vergleich unter dem Mittelwert in der EU.
Sendung: Antenne Brandenburg, 16.06.2023, 7:00 Uhr
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