Früheres Zwangslager in Berlin-Marzahn
Am Ort des früheren Zwangslagers Berlin-Marzahn ist am Sonntag an die Verschleppung deutscher Sinti und Roma während der NS-Zeit erinnert worden.
Die Leiterin des Erinnerungsorts, Petra Rosenberg, sagte bei der Gedenkstunde, das Sterben habe nicht erst in den Vernichtungslagern begonnen. Für die Berliner Sinti und Roma habe es in Marzahn begonnen.
Dort hatten die Nationalsozialisten vor den Olympischen Sommerspielen 1936 ein Lager errichtet, um Sinti und Roma aus dem Stadtbild zu verbannen. Die Inhaftierten lebten dort auf engstem Raum unter unmenschlichen Verhältnissen gelebt, sie wurden von ihren Bewachern schikaniert, gequält und teils in den Tod getrieben.
Weiter ruft Rosenberg in Erinnerung: Aufgrund unhaltbarer hygienischer Bedingungen hätten sich Krankheiten im Lager ausgebreitet, an denen wegen unzureichender medizinischer Versorgung viele Kinder und alte Menschen gestorben seien. Vom Frühjahr 1943 an seien die verbliebenen Menschen in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert worden.
Am historischen Lagerplatz gibt es seit 2011 einen Ort der Erinnerung und Information. Seit 1990 laden der Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg und das Ökumenische Forum Berlin-Marzahn jedes Jahr im Juni zu einer Gedenkveranstaltung ein.
Sendung: rbb24 Inforadio, 11.06.2023, 15:30 Uhr
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