Audio: Radio Fritz | 17.07.2023 | Nachrichten | Quelle: dpa/Christoph Soeder
Projektplanung
Senat gibt fünf weitere Radwege in Berlin wieder frei - zwei andere dagegen nicht
Die Berliner Verkehrsverwaltung hat am Montag weitere Ergebnisse ihrer Überprüfung von Radwege-Projekten in der Hauptstadt bekanntgegeben. Demnach können die Hermannstraße in Neukölln, die Hansastraße und Grellstraße in Pankow, die Querung Hellersdorfer Straße Anschluss Ernst-Bloch-Straße in Marzahn-Hellersdorf sowie das Projekt Köpenicker Landstraße-Baumschulenweg-Bulgarische Straße nördlicher Teil in Treptow-Köpenick einen Radweg bekommen.
Das teilte das Haus der neuen Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) mit. Zum Teil gebe es geringfügige Änderungen an den Planungen, etwa bei den Ampelschaltungen.
Die Projekte Roedernallee (Reinickendorf) und Blankenfelder Chaussee (Pankow) hingegen werden vorerst nicht realisiert, wie es weiter hieß. Hier seien neue Planungen notwendig.
Nachdem die neue Verkehrsverwaltung in Berlin eine Reihe an Radfahrprojekten überprüft hat, sollen nun für einige Radwege gebaut werden - auf fünf Hauptstraßen allerdings sollen die Projekte vorläufig gestoppt werden.
Kritik und Debatte über Verkehrspolitik
Die neue Verkehrssenatorin Schreiner hatte vor einigen Wochen angekündigt, Planungen für bestimmte, teils schon im Bau befindliche Radwege und die Sinnhaftigkeit bestimmter Projekte auf den Prüfstand zu stellen, nicht zuletzt im Hinblick auf den Wegfall von Auto-Parkplätzen. Die Ankündigung hatte viel Kritik und kontroverse Debatten über die Verkehrspolitik des neuen schwarz-roten Senats zur Folge.
"Und das ist noch nicht das Ende der Prüfungen, weitere Radwege werden zeitnah folgen", wird Schreiner in der Mitteilung am Montag zitiert. "Dabei nehmen unsere Experten alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen in den Blick. Die Fußgänger, Radfahrer, den ÖPNV und den Individualverkehr."
Oberstes Gebot sei und bleibe die Verkehrssicherheit - sie habe allerhöchste Priorität bei der Beurteilung von Straßen, so Schreiner weiter. "Die Vision Zero, also die Vermeidung von Verkehrstoten, ist der zentrale Auftrag."
Die neue Berliner Regierung hatte erst einmal den Radwegeausbau in der Stadt gestoppt. Der Schutzstreifen auf der Ollenhauerstraße könnte nun aber doch freigegeben werden.
Radweg in der Ollenhauerstraße wird zeitnah eröffnet
Der fast fertige Radweg in der Ollenhauerstraße in Reinickendorf fiel nach früheren Angaben der Verkehrsverwaltung nicht unter Schreiners Moratorium, wurde aber vom Bezirksamt einer nochmaligen Überprüfung unterzogen. Bezirk und Verkehrsverwaltung teilten nunmehr am Montag mit, er werde "zeitnah eröffnet".
Da er auf der bisherigen Parkspur für Autos entstand, sollen die künftig abends und nachts auf einer der beiden Fahrspuren parken dürfen. Der Kompromiss war bereits vergangene Woche bekannt geworden.