Vorsitzende der Berliner Jusos kündigen Rücktritt an
Die Vorsitzenden der Berliner Jusos, Sinem Tasan-Funke und Peter Maaß, haben ihren Rücktritt angekündigt. Beide wollen den "Staffelstab" zur Landeskonferenz der Jusos im September übergeben, wie Sinem Tasan-Funke am späten Donnerstagabend auf Twitter mitteilte. Der Juso-Landesvorsitz sei spannend, bereichernd, aber auch herausfordernd und kräftezehrend. "Als Menschen mit Berufen abseits der Politik hat uns das regelmäßig an unsere persönlichen Grenzen gebracht. Wir brauchen eine Pause von dieser Intensität und die Jusos neue Impulse", schrieb die Juristin. Gewählt waren beide bis Frühjahr 2024.
Maaß teilte auf Twitter mit: "Politik ehrenamtlich auf diesem Niveau zu machen, fordert viele Entbehrungen und hat mich in den letzten Monaten sehr oft an die Grenzen des Möglichen gebracht." Daher sei es nur konsequent, jetzt den Weg freizumachen für frische Ideen und Energie.
"Ein, zwei Konflikte mit unserer Mutterpartei weniger"
Tasan-Funke wies am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur auf die erheblichen Belastungen während ihrer bisherigen Amtszeit hin. "Es war viel los: Die erste Kampagne, die wir gemacht haben, war die zur Wahl 2021, dann haben wir versucht, in Kampagnenform darauf hinzuwirken, dass die Koalition mit Grünen und Linken weitermacht", sagte sie am Donnerstag. "Dann kam schon die Kampagne zur Wahlwiederholung und dann die gegen die Koalition mit der CDU."
Sowohl Tasan-Funke als auch Maaß hatten sich klar gegen eine Koalition von SPD und CDU ausgesprochen. Frust über die SPD wegen der Entscheidung für eine schwarz-rote Regierung sei aber nicht das Hauptmotiv für die jetzige Entscheidung gewesen. "Wir hätten uns natürlich auch gefreut, wenn wir ein, zwei Konflikte mit unserer Mutterpartei weniger gehabt hätten, weil die natürlich auch Energie fressen", sagte Tasan-Funke.
Tasan-Funke und Maaß sind seit August 2020 Vorsitzende der Berliner Jusos. Sie haben den Landesvorstand der SPD und dessen Spitze Franziska Giffey und Raed Saleh in den vergangenen Monaten immer wieder öffentlich kritisiert. Nach der Wiederholungswahl im Februar forderten sie eine "schonungslose Aufarbeitung" des historisch schlechten Wahlergebnisses.