Oranienburg
In Oranienburg (Landkreis Oberhavel) ist am Sonntag an die queeren Opfer des Konzentrationslagers Sachsenhausen erinnert worden.
Die SS verlegte im Juni 1942 homosexuelle Häftlinge aus dem KZ-Hauptlager in das Außenlager Klinkerwerk. Dort wurden nach Angaben der Gedenkstätte Sachsenhausen allein bis September mehr als 100 Menschen getötet.
Insgesamt kamen bei der Mordaktion etwa 200 Männer ums Leben. Sie starben infolge von Misshandlungen, bei inszenierten Unfällen oder durch Erschießungen. Die Männer mussten einen rosa Winkel tragen. Damit kennzeichneten die Nationalsozialisten homosexuelle Häftlinge in den Konzentrationslagern.
Die Veranstaltung am Gedenkort Klinkerwerk an der Lehnitzschleuse soll auch daran erinnern, dass queere Menschen bis heute ausgegrenzt werden.
Der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll, sagte rbb24 Brandenburg aktuell, es sei wichtig, mit solchen Veranstaltungen darauf hinzuweisen, dass es neben den Hauptkonzentrationslagern auch Dutzende Außenlager gegeben habe. Dort seien tausende Menschen auch spezifischer Gruppen gedemütigt, gefoltert und getötet worden. Heute könnten diese Gruppen sich in einem demokratischen Rechtsstaat öffentlich ausdrücken.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 10.09.2023, 19.30 Uhr
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