Audio: Fritz | 24.10.2023 | Nachrichten | Quelle: dpa/S. Gollnow
Berlin-Gesundbrunnen
Staatsschutz ermittelt nach Steinwurf auf Jüdisches Krankenhaus
Das Landeskriminalamt ermittelt nach einem Steinwurf auf das Jüdische Krankenhaus in Berlin-Gesundbrunnen. Der Staatsschutz prüfe, ob es sich bei der Sachbeschädigung um eine politisch motivierte Straftat handele, sagte ein Polizeisprecher am Montag.
Dieser Newsblog wird nicht mehr fortgeschrieben. Wir berichten auch weiterhin über die Auswirkungen des Nahost-Kriegs auf Berlin und Brandenburg. Unsere aktuelle Berichterstattung finden Sie hier.
Nach bisherigen Erkenntnissen wurde der Stein am Sonntagabend gegen 21:00 Uhr auf das Krankenhaus geworfen. Es seien zwei Unbekannte beobachtet worden, die weggerannt seien. Polizeikräfte hätten die nähere Umgebung erfolglos nach ihnen abgesucht.
Deutlich mehr antisemitische Vorfälle registriert
Die Klinik wollte sich mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen zunächst nicht äußern. Durch den Steinwurf wurde ein Fenster beschädigt. Es gab keine Verletzten.
Das Krankenhaus gehört nach Angaben des Polizeisprechers zu den mehr als 150 jüdischen oder israelischen Einrichtungen in Berlin, die derzeit von der Polizei geschützt werden. Für derartige Objekte werde in der Hauptstadt seit langem auf Grund der besonderen Verantwortung ein hoher Grundschutz gewährt, hatte Polizeipräsidentin Barbara Slowik zuletzt betont.
Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober haben antisemitische Vorfälle deutlich zugenommen. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (Rias) hat nach eigenen Angaben bislang 70 Fälle (Stand: 18.10.) dokumentiert. Dies seien dreimal so viele verifizierte Vorkommnisse wie im Vorjahreszeitraum. Damals seien 25 Fälle dokumentiert worden.