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Video: rbb24 Abendschau | 08.10.2023 | Phil Beng | Studiogast: Ahmad Mansour | Quelle: DPA/Paul Zinken

Nach Hamas-Angriff auf Israel

Polizei ermittelt wegen pro-palästinensischer Feiern in Neukölln

Nach dem Angriff der Hamas auf Israel mit vielen Toten und Verletzten sollen mehrere Personen in Berlin-Neukölln gefeiert haben. Inzwischen liegt eine Anzeige wegen "Billigung von Straftaten" vor - die Polizei ermittelt.

Nachdem mehrere Männer den Hamas-Angriff auf Israel in Berlin-Neukölln mit dem Verteilen von süßem Gebäck gefeiert haben sollen, wird gegen sie ermittelt. Wegen der Aktion am Samstagnachmittag sei Strafanzeige "wegen Belohnung und Billigung von Straftaten" gestellt worden, teilte die Berliner Polizei am Sonntag mit. "Hinsichtlich der rechtlichen Würdigung der Verteilaktion steht die Polizei im engen Austausch mit der Staatsanwaltschaft", hieß es weiter.

Anhänger des Palästinensischen Gefangenensolidaritätsnetzwerks Samidoun hatten laut Bildern, die in Online-Netzwerken veröffentlicht wurden, am Samstag als positive Reaktion auf die Angriffe auf Israel Süßigkeiten auf der Sonnenallee verteilt. Die Polizei erklärte, ein 23-Jähriger, der den Teller mit dem Gebäck in der Hand gehalten und dieses verteilt habe, habe zudem die palästinensische Flagge über der Schulter getragen.

Die Beamten vor Ort untersagten demnach die Aktion und ließen die drei Beschuldigten nach Feststellung ihrer Personalien wieder gehen.

Nach Pro-Palästina-Demo

Polizist durch Steinwurf leicht verletzt

Berichte über Drohungen gegen TV-Team

Im Zusammenhang mit der Aktion wurde außerdem eine Strafanzeige wegen Nötigung und Bedrohung gestellt. Laut Berliner Polizei hatten Unbekannte das Kameraobjektiv eines Fernsehteams mit der Hand verdeckt, das die Süßigkeiten-Verteilaktion filmte. Die Unbekannten forderten das TV-Team demnach unter Drohungen auf, die Aufnahmen zu löschen.

Auch durch andere Aktionen machte sich Unterstützung für die Hamas in Neukölln bemerkbar. Die Berliner Polizei entfernte nach eigenen Angaben Plakate mit Schriftzügen in arabischer Sprache, Abbildungen von Maschinengewehren sowie der palästinensischen Flagge an Hauswänden auf der Sonnenallee, einer Hauptverkehrsstraße in Neukölln.

Nach Großangriff der Hamas

Etwa 2.000 Menschen demonstrieren in Berlin Solidarität mit Israel

Hunderte Menschen sind tot, verletzt oder verschleppt: Das brutale Vorgehen der islamistischen Hamas hat in Berlin eine Reihe von Solidaritätsbekundungen ausgelöst. Am Sonntagnachmittag kamen rund 2.000 Menschen zum Brandenburger Tor.

Pro-palästinensische Kundgebung mit mehreren Dutzend Menschen

Außerdem fand dort am Samstagabend eine pro-palästinensische Kundgebung mit bis zu rund 65 Teilnehmern statt. Die Polizei erklärte, da die Versammlungsleiterin das Skandieren israelfeindlicher Parolen nicht unterbunden habe und einige Teilnehmer sich vermummten, habe sie die Versammlung nach aufgelöst. Daraufhin sei es zu "Widerstandshandlungen und vereinzelten Flaschenwürfen" gegen Polizisten gekommen. Zwei Beamte erlitten leichte Verletzungen.

Die Polizei stellte die Personalien von insgesamt 40 Demonstranten fest, stellte sechs Strafanzeigen, unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Widerstands und Landfriedensbruchs, sowie 36 Ordnungswidrigkeitenanzeigen gegen Menschen, die sich trotz der Auflösung der Versammlung nicht entfernten.

In ihrer Mitteilung verwies die Berliner Polizei zudem auf einen Vorfall mit unbekanntem Hintergrund. Demnach warfen Unbekannte von einer Fußgängerbrücke zwei knapp 2,5 Kilogramm schwere Pflastersteine auf die Windschutzscheibe eines Streifenwagens. Dabei wurde ein Polizist durch umherfliegende Glassplitter verletzt.

Nach Aktionen in Berlin-Neukölln

Bundeskanzler Scholz verurteilt anti-israelische Freudenfeiern

Tote, Verletzte und Entführungen

Die Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor.

Bei dem Großangriff wurden nach dem jüngsten Stand von Sonntagabend mindestens 700 Menschen in Israel getötet. Allein auf dem Gelände eines Musikfestivals bei Gaza, das am Samstagmorgen überfallen worden war, sind mittlerweile mindestens 260 Leichen entdeckt worden. Offizielle Stellen gehen von mehr als 2.000 verletzten Israelis aus. Rund Hundert weitere Menschen seien "Gefangene" der Hamas.

Die Bundesregierung geht inzwischen davon aus, dass sich unter den von der islamistischen Hamas aus Israel Verschleppten auch deutsche Staatsangehörige befinden. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es am Sonntag, nach Erkenntnissen des Außenministeriums handele es sich um Menschen, die alle neben der deutschen auch die israelische Staatsangehörigkeit hätten.

Bei Gegenangriffen Israels wurden mindestens 413 Menschen im Gazastreifen getötet, wie das Gesundheitsministerium in Gaza am Sonntagabend mitteilte.

Sendung: Fritz, 08.10.2023, 12.30 Uhr

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