Berlin und Brandenburg
In Berlin und Brandenburg haben sich am Montag hunderte Menschen an einem Warnstreik der Hochschulen beteiligt. Zur zentralen Kundgebung vor der Humboldt-Universität (HU) in Berlin kamen rund 1.400 Demonstrierende, wie eine Verdi-Sprecherin dem rbb sagte. Es sei eine große Bandbreite vertreten gewesen - von Menschen aus der Verwaltung und Technik sowie dem Service über studentische Beschäftigte bis zu wissenschaftlichen Mitarbeitern. Auf dem gut gefüllten Vorplatz der HU hielten Teilnehmerinnen und Teilnehmer Transparente hoch mit Sätzen wie "Schluss mit prekärer Wissenschaft" und "Arbeit top, Bezahlung Flop".
Vom Warnstreik betroffen waren in Berlin neben der HU auch die Freie Universität (FU), die Technische Universität (TU) sowie weitere Hochschulen. Erwartet wurden Beschäftigte im Tarifvertrag der Länder (TV-L) sowie studentische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Außerdem waren Studierende im Rahmen eines Hochschulaktionstages eingeladen. Aufgerufen hatte neben Verdi auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).
An der TU versammelten sich nach Angaben einer Sprecherin rund 300 Menschen zu Aktionen im Hauptgebäude und um anschließend an der Demo vor der HU teilzunehmen. TU-Präsidentin Geraldine Rauch habe auf Einladung der Streikleitung zu ihnen gesprochen. "Es gab nur geringe Ausfälle von Dienstleistungen", sagte die Sprecherin weiter.
"Wir sind heute hier, um uns für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn für alle einzusetzen", sagte Henrike Kauer, Dekanatsmitarbeiterin von der Berliner Hochschule für Technik. "Bei uns herrscht enormer Personalmangel, dadurch kommt es zu Überlastungen im ganzen System."
Auch an den Brandenburger Hochschulen wurde gestreikt. In Potsdam versammelten sich nach Verdi-Angaben rund 400 Wissenschaftler und Studierende vor dem Landtag, um für bessere Studien- und Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Hier richtete sich der Streikaufruf unter anderem an Beschäftigte der Universität und der Fachhochschule Potsdam, der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf sowie der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und der Europa-Universität Viadrina aus Frankfurt (Oder).
Die zentrale Auftaktveranstaltung begann um 11 Uhr am Alten Markt in Potsdam. Ein Demonstrationszug führte von dort in Richtung Wissenschaftsministerium und Innenministerium.
Im Rahmen der Tarifverhandlungen mit den Ländern fordert Verdi für die Beschäftigten der Hochschulen unter anderem eine Gehaltserhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Darüber hinaus erwartet Verdi von der Tarifgemeinschaft der Länder, einen bundesweit gültigen Tarifvertrag für Hilfskräfte und Tutoren abzuschließen. Die Arbeitgeberseite hatte die Forderungen als unbezahlbar zurückgewiesen. Bis zur dritten Verhandlungsrunde wollen die Gewerkschaften mit Warnstreiks Druck machen. Sie startet am 7. Dezember.
Sendung: rbb24 Abendschau, 20.11.2023, 19:30 Uhr
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